Die Schnitzlers

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raschke64 Avatar

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Untertitel: Eine Familiengeschichte. Die Autorin Jutta Jacobi erzählt die Geschichte der Mediziner- und vor allem Künstlerfamilie Schnitzler. Der berühmteste davon ist sicher Arthur Schnitzler. Die Geschichte beginnt aber schon mit seinen Urgroßeltern Mitte des vorletzten Jahrhunderts und endet mit der Urenkelin in der heutigen Zeit. Den meisten Raum im Buch nimmt natürlich Arthur Schnitzler ein, gefolgt von seinem Sohn Heinrich und seiner Frau Olga.
Ich hatte mich vorher noch nie intensiv mit der Familie Schnitzler befasst und freute mich auf ein Buch, das als eine Art Biografie über die Familie erzählt und sich nicht im Detail nur um das künstlerische Werk dreht. Zumindest letzteres ist gelungen. Natürlich werden viele Werke erwähnt, auf einige wird auch näher eingegangen, aber mehr im Hintergrund. Das fand ich angenehm. Trotzdem war ich mit dem Buch vor allem am Anfang nicht wirklich glücklich. Die Autorin beschreibt hier ziemlich „umständlich“ die Vorgeschichte der Familie. Sie stellt dann fest: es gibt wenige, vor allem kaum belegbare Quellen. Eigentlich kann man darüber nichts schreiben. Das tut sie aber trotzdem über viele Seiten, so wird ausführlich der (ihrer Vorstellung nach) Leiterwagen beschrieben, mit dem Arthur Schnitzlers Vater nach Wien gekommen ist. Oder ihre Recherchereisen – dort werden die Zugmitreisenden beschrieben oder der Leiter eines Hauses, bei dem sie Papiere der Familie einsehen durfte. Was das mit der Familie Schnitzler zu tun hat, kann ich nicht nachvollziehen. Ich war dann schon etwas genervt und musste mich eine Zeitlang regelrecht zum Weiterlesen zwingen.
Im Laufe des Buches nahmen aber solche Abschweifungen ab und besonders die Zeit nach Arthur Schnitzler, die Beschreibung seines Sohnes, dessen Familie bzw. der Enkel und teilweise Urenkel war dann richtig gut. Im Teil über Arthur Schnitzler konnte ich manche Sprünge in der Geschichte nicht immer nachvollziehen, weil mir das Vorwissen fehlte.
Mein Fazit: Es ist sicher hilfreich, wenn man schon einiges über die Familie Schnitzler (speziell Arthur Schnitzler) weiß, ehe man dieses Buch liest.