Eine Familiengeschichte

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mammutkeks Avatar

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So ganz klar bin ich mir nach der Lektüre nicht, warum dieses Buch geschrieben wurde. Klar ist es interessant, eine namhafte Familie über mehr als 150 Jahre zu verfolgen, aber richtig mitgenommen habe ich von den 271 eng bedruckten Seiten nichts. Die Autorin Jutta Jacobi beginnt mit der Ankunft Johann Schnitzlers in Wien. Der junge Mann aus einfachen Verhältnissen hat bereits einige Semester Medizin in Budapest studiert - und will seine Studien nun in Wien vollenden. Dies gelingt ihm - und auch seine weitere medizinische Karriere bringt er auf den Weg. Johann Schnitzler wird Leiter der Poliklinik, Professor, heiratet und bekommt Kinder.
Eines ist Arthur Schnitzler, der berühmte Literat, der genau wie sein Vater auch zunächst Medizin studiert. Allerdings gelingt ihm der Absprung aus der Medizin - und der literarische Erfolg. Doch dieser Schnitzler ist nicht wirklich treu - hat neben seiner Frau Olga diverse Liebschaften, deren Namen im Verlauf der Familiengeschichte durchaus ab und an erwähnt werden, die aber sonst keine gewichtige Rolle spielen.
Als nächstes steht Heinrich Schnitzler im Fokus - der Sohn von Olga und Arthur Schnitzler, der Schauspieler wird. Und der nach dem "Anschluss" Österreichs in die USA emigriert. Hier hat er - ähnlich wie viele andere Literaten und Schauspieler - arge Probleme, Fuß zu fassen und sich eine gesicherte Existenz aufzubauen.
Schließlich und endlich handelt die Familiengeschichte der Schnitzlers von Heinrichs Söhnen Peter und Michael - und davon, wie Heinrich in Costa Rica die Welt retten möchte.

Direkt nach der Lektüre sind die Grobfakten noch erinnerlich. Und auch die Möglichkeiten, anhand der Literaturliste bei Interesse weiter zu forschen. Allerdings war "Die Schnitzlers" für mich eher uninteressant - über die Literatur, mit der Arthur Schnitzler berühmt geworden ist, erfährt man kaum etwas. Sicherlich kann man die Infos auch woanders bekommen, aber mich hätte es in dieser Familiengeschichte schon interessiert.
Bewundernswert die Archiv- und Quellenarbeit, auch die ausgewählten Fotos sind sehr nett - wenngleich Jacobi auch Fotos beschreibt, die nicht abgedruckt sind.