Familiengeschichte, aber die Literatur wird wenig betrachtet

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yellowdog Avatar

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Mit diesem Buch hatte ich ein kleines Problem. Ich kenne die Bücher des österreichischen Erzählers Arthur Schnitzler nicht besonders gut. Das ist ein kleiner Nachteil, da die Novellen und Stücke inhaltlich bis auf wenige Ausnahmen auch nicht groß inhaltlich vorgestellt werden. Die Biographie hat also kaum den Anspruch, die literarische Bedeutung Schnitzlers rauszuarbeiten.
Das finde ich schade, da mich Stil und Erzählmethode von z.B. Leutnant Gustl oder Spiel im Morgengrauen sehr interessieren.

Als Familiengeschichte einer vergangenen Zeit funktioniert das Buch jedoch.

Vom zweiten Teil des Buches war ich am meisten angesprochen. Man erfährt z.B. wie ein Dichter lebt, inklusive Liebe, Familie bis hin zum Tod. Leider ist mir das alles dann doch zu gedrängt.
Anschließend sind es dann Arthur Schnitzlers Nachfahren, die in den Mittelpunkt gerückt werden. Das konnte mein Interesse auf die Dauer nicht aufrecht erhalten.

Fazit: Das Buch ist wirklich nicht schlecht geschrieben und deckt viele Fakten ab. Ich war dennoch enttäuscht, weil die literarischen Werke von Arthur Schnitzler nicht adäquat eingebunden sind. Da hatte ich auf mehr gehofft und ich finde, das hätte auch irgendwie dazu gehört.

Zum Schluß noch ein Lob an den Residenz-Verlag, die aus Die Schnitzlers ein wirklich schönes und gut gestaltetes Buch (es gibt auch einige Fotos) gemacht haben.