Lesenswerte Biographie mit einem Minuspunkt

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Die Geschichte der Familie Schnitzler beginnt mit dem Vater Arthur Schnitzlers, Johann Schnitzler im Jahre 1858. Aufgrund eine unglücklichen Liebe, kehrt Johann Schnitzler nach Wien zurück und macht Karriere als angesehener Arzt in der Wiener Poliklinik. Auch sein Sohn Arthur studiert Medizin, seine Leidenschaft jedoch, ist die Schriftstellerei und auch die Damenwelt. Dass er immer wieder an Beziehungen scheitert, nimmt einen Großteil der Geschichte um Arthur Schnitzler ein. Scheinbar kann er nicht mit einer Frau leben, aber auch nicht ohne Beziehung. Nach einigen Irrwegen heiratet er Olga , bekommt einen Sohn, Heinrich und eine Tochter. Auch in dieser Ehe findet er kein Glück. Die politische Situation in den dreißiger Jahren, wird für jüdisch stämmige Familien, wie die Schnitzlers, immer bedrohlicher.
So beginnt eine Reise durch die Zeit und die verschiedenen Länder, in die es die Familie Schnitzler verschlagen hat. Heinrich Schnitzler muss vor dem Naziterror in die USA emigrieren, wird Regisseur und auch die nachfolgenden Generationen bleiben in Amerika.
Die Urenkelin Arthur Schnitzlers, Giuliana, kümmert sich heute um die Ahnengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Jutta Jacobi hat gut recherchiert und die Biographie liest sich zum großen Teil auch sehr flüssig und spannend. Was mich jedoch gestört hat, sind die Vermutungen und "Ausschmückungen" der Geschichte, wenn zu einigen Begebenheiten keine Dokumente erhalten sind.
Das Cover zeigt Arthur Schnitzler mit Frau Olga und den Kindern Heinrich und Lili, so wie man sich in der damaligen Zeit für ein Familienfoto "herausgeputzt" hat. Wunderschön und passend zur Geschichte. Auch die Stammtafel gibt einen hilfreichen Überblick der Familie.
Mein Fazit: Eine lesenswerte Biographie einer berühmten Künstlerfamilie über mehrere Generationen hinweg.