Geschichte der Selbstfindungen

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nitsrek.73 Avatar

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Nina Georges neuester Roman kommt mit einem wunderschönen Cover daher, das eine Frau in schwarz weiß zeigt, die in die Ferne blickt. Auch im Buch selber gefällt mir die Farbgestaltung in rot/türkis sehr gut.

Es geht in "Die Schöneheit der Nacht" um zwei Frauen, die sich auf dem Weg zu ihrer Selbstfindung befinden. Genau so liest sich der Roman auch. Zum einen lernt der Leser Claire und ihren Ehemann Gilles kennen, eine Verhaltensbiologin, der allerdings trotz liebenswertem Ehemann irgendetwas im Leben fehlt. Desweiteren lernen wir Julie kennen, die Freundin ihres Sohnes. Richtig interessant wird die Geschichte, als die beiden Paare ans Meer in den Urlaub fahren.

Claire und ihr Ehemann Gilles haben sich auseinander gelebt, so dass Gilles auch die Flucht zu anderen Frauen sucht. Claire wirkt den ganzen Roman über irgendwie melancholisch und unnahbar. Oft flüchtet sie sich in die Wissenschaft, wahrscheinlich um ihre wahren Probleme zu verdrängen. Durch das Zusammentreffen mit Julie wird es aber besser und der Leser kann immer mehr in ihre Gefühlswelt eintauchen. Denn beide Frauen verbindet, dass sie das gewisse Etwas im Leben noch nicht gefunden haben.

Ein wenig zwiegespalten gehe ich aus diesem Roman hinaus. Zwar hat mir Nina Georges Schreibtil gefallen, obwohl dieser oft sehr melancholisch wirkt, dennoch ist es mir teilweise schwer gefallen, weiter zu lesen. Richtig gepackt hat mich die Geschichte nicht. Aber ich glaube, das ist Absicht. Denn wessen Leben ist spannend, wenn er den Sinn des Lebens und seine Erfüllung noch nicht gefunden hat? Dies ist sicherlich kein Roman, der abends Spannung bietet, sondern vielmehr die gefühlvolle Einsicht in die Köpfe zweier Frauen, die dabei sind, sich selbst zu finden. Ein Roman mit Anspruch, für alle Liebhaber schöner Sprache und dem wunderbaren franzöischen Flaire. Man sollte sich hierfür Zeit nehmen, es ist nichts zum schnellen Weglesen!