Ehrlich, eindringlich und erschütternd
Vorab: Ich würde dem Buch gerne mehr als fünf Sterne geben, so sehr hat es mich berührt, betroffen gemacht und zum Nachdenken gebracht.
Als Jella und Yannick sich kennen lernen, ist es wunderschön. Die Art, wie er sie ansieht, was er in ihr sieht und diese Nähe, die da zwischen ihnen ist, verzaubern Jella. Ihr gefällt es, dass es sie ihm gefällt. Und dann ist es irgendwann nicht mehr so schön und Jella sitzt auf der Polizeiwache, einem Polizisten gegenüber, der ihr Fragen stellt und ihre Aussage mittippt, laut und langsam.
"Das bin ich diesem Körper schuldig, diesen Punkten dass ich ihnen nachgebe, dass ich mich ziehen lasse. Dass ich da jetzt eingreife. Da eingreife, wo er reingegriffen hat. Reingeschlagen hat. Reingedrückt hat. In meine Magenwürde. Und in meine Halswürde. In meine Körperwürde. Meine Alleswürde." (S. 11)
Wie konnte es so weit kommen? Wie wird aus einer schönen, aufregenden Beziehung eine, bei der die Alleswürde einer Person angetastet wird?
"Die schönste Version" von Ruth-Maria Thomas geht diesen Fragen auf den Grund. Der Roman begleitet Jella bei dem Versuch, das Geschehene zu verarbeiten, wie sie sich an andere Situationen erinnert.
In Deutschland erlebt alle vier Minuten eine Frau Gewalt durch ihren Partner. Im Jahr 2023 wurden rund 155 Frauen von ihrem Partner getötet. Dabei kann es alle Frauen treffen. Immer. Und genau das macht dieses Buch deutlich. Yannick ist nett, höflich, zuvorkommend. Ihm ist Konsens wichtig. Und trotzdem.
Was "Die schönste Version" meiner Meinung nach so unglaublich besonders macht, ist dass es eine wahnsinnig ehrliche, ungeschönte Geschichte ist. Es geht auch um weibliche Lust, um den male Gaze, darum, wie es ist, eine Frau zu werden. Und dass eine Frau nicht eine Heilige sein muss, dass sie auch Fehler machen, sich gängigen Moralvorstellungen entziehen kann und der Mann trotzdem kein Recht hat, sie zu verletzen.
Als Jella und Yannick sich kennen lernen, ist es wunderschön. Die Art, wie er sie ansieht, was er in ihr sieht und diese Nähe, die da zwischen ihnen ist, verzaubern Jella. Ihr gefällt es, dass es sie ihm gefällt. Und dann ist es irgendwann nicht mehr so schön und Jella sitzt auf der Polizeiwache, einem Polizisten gegenüber, der ihr Fragen stellt und ihre Aussage mittippt, laut und langsam.
"Das bin ich diesem Körper schuldig, diesen Punkten dass ich ihnen nachgebe, dass ich mich ziehen lasse. Dass ich da jetzt eingreife. Da eingreife, wo er reingegriffen hat. Reingeschlagen hat. Reingedrückt hat. In meine Magenwürde. Und in meine Halswürde. In meine Körperwürde. Meine Alleswürde." (S. 11)
Wie konnte es so weit kommen? Wie wird aus einer schönen, aufregenden Beziehung eine, bei der die Alleswürde einer Person angetastet wird?
"Die schönste Version" von Ruth-Maria Thomas geht diesen Fragen auf den Grund. Der Roman begleitet Jella bei dem Versuch, das Geschehene zu verarbeiten, wie sie sich an andere Situationen erinnert.
In Deutschland erlebt alle vier Minuten eine Frau Gewalt durch ihren Partner. Im Jahr 2023 wurden rund 155 Frauen von ihrem Partner getötet. Dabei kann es alle Frauen treffen. Immer. Und genau das macht dieses Buch deutlich. Yannick ist nett, höflich, zuvorkommend. Ihm ist Konsens wichtig. Und trotzdem.
Was "Die schönste Version" meiner Meinung nach so unglaublich besonders macht, ist dass es eine wahnsinnig ehrliche, ungeschönte Geschichte ist. Es geht auch um weibliche Lust, um den male Gaze, darum, wie es ist, eine Frau zu werden. Und dass eine Frau nicht eine Heilige sein muss, dass sie auch Fehler machen, sich gängigen Moralvorstellungen entziehen kann und der Mann trotzdem kein Recht hat, sie zu verletzen.