Erschreckend übergriffig

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jjs_welt Avatar

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Der Titel des Buchs ist so paradox, denn je mehr man davon liest, desto mehr sieht man sich eigentlich in die schlechteste oder hässlichste Version von Jellas Leben hineingezogen. Das Buch macht auch Angst. Angst davor, wie man selbst sozialisiert wurde, wie Töchter (heutzutage noch) aufwachsen werden und ihren Weg finden und wie viel es noch zu tun gibt auf dem Weg zu einem Leben ohne Scham, Angst, sich Beweisen und Gefallen müssen. Stellenweise ist es auch sehr traurig zu lesen, wie Jella als Teenager denkt und wie sie sich Dinge schön redet, die ihr eigentlich nicht gut tun.
Welche Rolle spielt ein Vater, der nicht für sich einsteht und dem Kind dadurch auch nie beibringen kann, wie das geht? Welchen Einfluss hat die Kindheit auf das Erwachsenenleben und inwiefern kann man dem auch noch im späteren Leben entgegenwirken?
Viele Fragen, die während des Lesens aufkommen. Für mich deshalb auf jeden Fall empfehlenswert, aber keine leichte Kost.