Geht unter die Haut

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alocasia Avatar

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„Das war mein, das konnte mir niemand nehmen. Er konnte mir meine Halswürde, meine Bauchwürde und meine Alleswürde nehmen, nicht aber…“ (S.18)

Die schönste Version“ von Ruth-Maria-Thomas ist ein Buch, das einem beim Lesen unter die Haut geht und das mich mit Sicherheit noch eine ganze Weile beschäftigen wird, ein Lesehighlight.

Es erzählt die Geschichte von Jella, die in einer toxischen, manipulativen und gewaltvollen Beziehung ist. Das Buch beginnt mit einer Gewalttat und man erfährt, wie es Jella in der Zeit nach der Tat geht und gleichzeitig werden in Rückblenden Jellas Geschichte erzählt: ihre Beziehungen, ihre Freundschaften, die Entwicklung ihrer Sexualität und ihrer weibliche Sozialisation im Patriarchat.

Das Buch ist wahnsinnig intensiv und schonungslos. Ich musste an vielen Stellen schlucken und habe mit Jella mitgefühlt. Besonders die eindrückliche Sprache, machte es mir leicht in der Geschichte abzutauchen.
Die Triggerwarnungen sind etwas versteckt, das hätte ruhig etwas deutlicher sein können. Ich bin keine Betroffene, musste aber ein paar Stellen querlesen, weil sie so schlimm für mich waren.

Fazit: Große Leseempfehlung, auch wenn dies alles andere als ein Wohlfühlroman ist.