Intensives Debüt mit Luft nach oben
„Die schönste Version“ hat auf Bookstagram große Wellen geschlagen, war auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024 und behandelt ein ebenso relevantes wie intensives Thema.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der Protagonistin Jella: ihr Aufwachsen in einer ostdeutschen Kleinstadt, die Begegnung und Beziehung zu Yannick, das harte Erwachen und die Rückkehr in ihr Kinderzimmer.
Was mir an dem Roman gefiel? Er verdeutlicht, wie schon im frühsten Jugendalter Mädchen und jungen Frauen ihr Dasein unter dem Male Gaze eingetrichtert wird. Jellas ganzes Coming-of-Age scheint darauf ausgelegt zu sein. Auch die toxische Dynamik zwischen Jella und Yannick wird überzeugend dargestellt – vom romantischen Kennenlernen über die Gewaltausbrüche bis hin zur Scham und der inneren Zerrissenheit, diese Beziehung zu verlassen.
Was mir weniger zusagte? Der Stil. Was als „stilistische Brillanz“ angepriesen wird, entpuppt sich als ein weiterer Roman, dessen vulgäre Ausdrucksweise wohl provozieren möchte? Inzwischen habe ich einige derartige Werke, meist Debütromane, gelesen und kann dieser Sprache leider wenig abgewinnen. Warum das so ist? Das lässt sich schwer greifen – es liegt nicht am Vulgären an sich, vielmehr an der plakativen und plumpen Umsetzung, die keinen echten stilistischen Mehrwert bietet.
Darüber hinaus konnte mich „Die schönste Version“ auch inhaltlich nicht komplett abholen, da mir die Figur der Jella zu unvollständig erschien. Sie beginnt zwar, ihr eigenes Handeln zu reflektieren und wird sich klar über die Gewalt in der Beziehung (physischer und psychischer Natur), doch all das wird nur oberflächlich angeschnitten. Ich denke, das entspricht leider häufig der Realität, aber gleichzeitig blieb unklar, welche Botschaft der Roman vermitteln möchte.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der Protagonistin Jella: ihr Aufwachsen in einer ostdeutschen Kleinstadt, die Begegnung und Beziehung zu Yannick, das harte Erwachen und die Rückkehr in ihr Kinderzimmer.
Was mir an dem Roman gefiel? Er verdeutlicht, wie schon im frühsten Jugendalter Mädchen und jungen Frauen ihr Dasein unter dem Male Gaze eingetrichtert wird. Jellas ganzes Coming-of-Age scheint darauf ausgelegt zu sein. Auch die toxische Dynamik zwischen Jella und Yannick wird überzeugend dargestellt – vom romantischen Kennenlernen über die Gewaltausbrüche bis hin zur Scham und der inneren Zerrissenheit, diese Beziehung zu verlassen.
Was mir weniger zusagte? Der Stil. Was als „stilistische Brillanz“ angepriesen wird, entpuppt sich als ein weiterer Roman, dessen vulgäre Ausdrucksweise wohl provozieren möchte? Inzwischen habe ich einige derartige Werke, meist Debütromane, gelesen und kann dieser Sprache leider wenig abgewinnen. Warum das so ist? Das lässt sich schwer greifen – es liegt nicht am Vulgären an sich, vielmehr an der plakativen und plumpen Umsetzung, die keinen echten stilistischen Mehrwert bietet.
Darüber hinaus konnte mich „Die schönste Version“ auch inhaltlich nicht komplett abholen, da mir die Figur der Jella zu unvollständig erschien. Sie beginnt zwar, ihr eigenes Handeln zu reflektieren und wird sich klar über die Gewalt in der Beziehung (physischer und psychischer Natur), doch all das wird nur oberflächlich angeschnitten. Ich denke, das entspricht leider häufig der Realität, aber gleichzeitig blieb unklar, welche Botschaft der Roman vermitteln möchte.