Toxische Beziehungen

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stella08 Avatar

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Der Debüt-Roman "Die schönste Version" von Ruth-Maria Thomas ist für mich ein riesiges Highlight, wenn auch thematisch keine leichte Lektüre.

Zu Beginn des Romans lernt der Leser Jella und Yannick kennen und erlebt schnell, wie toxisch deren Beziehung ist. Nach einem Fall von häuslicher Gewalt distanziert Jella sich von Yannick und deren komplette Beziehung sowie Jellas Kindheit und Jugend werden aufgerollt und so in Rückblicken erzählt.

Die Geschichte mit all ihren Facetten hat mich total in ihren Bann gezogen, auch wenn mir kaum ein Charakter komplett sympathisch war. Schnell erkennt man als Leser, dass hier nichts schwarz oder weiß dargestellt wird, sondern echt. Oftmals ist es schmerzhaft das toxische Verhalten in der Beziehung zu begleiten und auch zu lesen, wie darüber von den Charakteren gesprochen und über dieses nachgdeacht wird. Auch wenn das Buch keine leichte Kost ist, da es Themen beinhaltet, die eine Inhaltswarnung benötigen, habe ich mich an der Freundschaft und Beziehungen innerhalb der Familie sehr erfreut. Jellas Geschichte hat mich total gefesselt und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit ihr weiter geht.

Nicht nur die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen, auch der Schreibstil der Autorin ist etwas ganz besonderes, denn häufig besteht der Text aus einzelnen Gedankensträngen. Wichtig zu erwähnen ist ebenfalls, dass bei wörtlicher Rede keine Satzzeichen genutzt werden. Dies ist etwas, das mich bei anderen Autoren stört. Hier hat es den Lesefluss für mein Empfinden kein bisschen beeinträchtet, sondern passte zum Schreibstil. Ich habe mir einige Zitate notiert, die mich berührt und zum Nachdenken angeregt haben.
Jeoch muss man die zum Teil vulgäre Sprache im Roman aushalten können.

Die Geschichte liest sich total authentisch und trotz der schweren Thematik, bin ich nur so durch die Seiten geflogen.