"Es ist wie im Kino, wenn das Licht im Saal langsam gedimmt wird, dieser Übergang, auf einmal alles dunkel, und man hat es gar nicht richtig gemerkt."
Jella und Yannik, Yannik und Jella – zwei Menschen, die aufeinander treffen, sich lieben, sich hassen, sich gegenseitig in den Abgrund ziehen und immer wieder gemeinsam auftauchen – bis die Luft wegbleibt und Jella sich fragt, wie es so weit kommen konnte und wann/ob sie den falschen Weg eingeschlagen hat. Sie blickt zurück auf die Momente, die sie zu der Frau gemacht haben, die sie heute ist und die sie unter Umständen gar nicht sein will, doch da ist sie sich selbst gar nicht so sicher. Ist sie vielleicht doch der schlechte Mensch, den manche anklagen?
"Die schönste Version" ist ein wahnsinnig intensives Buch. In jeglicher Hinsicht. Die Story, die Sprache, der Schreibstil. Mich persönlich nahm es sehr ein und machte es an vielen Stellen wütend – so dass ich mich durchringen musste weiterzulesen. Was mich immer wieder zurückholte war Ruth-Maria Thomas besonderer Schreibstil und die Protagonistin Jella, in der ich mich an vielen Stellen wiedergefunden habe. Die Wut rührte daher, dass das manche Szenen sehr explizit waren – Momentaufnahmen der Gewalt, die viele von uns eventuell so oder abgewandelt erlebt haben. Damals, als man wie Jella nicht wusste was da genau pasiert. Da hätte ich mir eine Content Note gewünscht.
Die Geschichte bewegte mich und ich suchte Gespräche mit Freund/Freundinnen und ich merkte, dass meine Wut nicht unbedingt schlecht war, sondern eher ein Zeichen der Besonderheit. Wie es geschrieben war, wie gut alles beschrieben war, wie wütend mich Jella machte, wie sehr mich manche Figuren anekelten.
Thomas fand die richtigen Worte für ein Gefühl, wofür es sehr lange keine Worte gab und das ruft extreme Emotionen hervor, die man erst einmal einordnen muss.
Das Aushalten wurde aber belohnt und entfaltete sich zu einer intensiven Leseerfahrung, die mich wohl noch lange begleiten wird. Ich hoffe das viele Menschen das Buch lesen werden, damit man sich austasuchen kann und ein nachhaltiger Diskurs geführt werden kann.
"Die schönste Version" ist ein einschlagendes Debüt und wir dürfen uns alle auf Ruth-Maria Thomas literarische Zukunft freuen. Sie versteht Figuren, Zusammenhänge und Sprache und entwickelt bereits im Bebüt einen Stil, der seinesgleichen sucht. Danke dafür.
Wer sich nach meiner Lobeshymne wundert, warum ich einen Stern abgezogen habe: Das liegt daran, dass mich die Handlung in zwei Szenen zu unerwartet getroffen hat und ich mir wie gesagt gerne eine Content Note gewünscht hätte, die über den Klappentext hinausgeht.
Jella und Yannik, Yannik und Jella – zwei Menschen, die aufeinander treffen, sich lieben, sich hassen, sich gegenseitig in den Abgrund ziehen und immer wieder gemeinsam auftauchen – bis die Luft wegbleibt und Jella sich fragt, wie es so weit kommen konnte und wann/ob sie den falschen Weg eingeschlagen hat. Sie blickt zurück auf die Momente, die sie zu der Frau gemacht haben, die sie heute ist und die sie unter Umständen gar nicht sein will, doch da ist sie sich selbst gar nicht so sicher. Ist sie vielleicht doch der schlechte Mensch, den manche anklagen?
"Die schönste Version" ist ein wahnsinnig intensives Buch. In jeglicher Hinsicht. Die Story, die Sprache, der Schreibstil. Mich persönlich nahm es sehr ein und machte es an vielen Stellen wütend – so dass ich mich durchringen musste weiterzulesen. Was mich immer wieder zurückholte war Ruth-Maria Thomas besonderer Schreibstil und die Protagonistin Jella, in der ich mich an vielen Stellen wiedergefunden habe. Die Wut rührte daher, dass das manche Szenen sehr explizit waren – Momentaufnahmen der Gewalt, die viele von uns eventuell so oder abgewandelt erlebt haben. Damals, als man wie Jella nicht wusste was da genau pasiert. Da hätte ich mir eine Content Note gewünscht.
Die Geschichte bewegte mich und ich suchte Gespräche mit Freund/Freundinnen und ich merkte, dass meine Wut nicht unbedingt schlecht war, sondern eher ein Zeichen der Besonderheit. Wie es geschrieben war, wie gut alles beschrieben war, wie wütend mich Jella machte, wie sehr mich manche Figuren anekelten.
Thomas fand die richtigen Worte für ein Gefühl, wofür es sehr lange keine Worte gab und das ruft extreme Emotionen hervor, die man erst einmal einordnen muss.
Das Aushalten wurde aber belohnt und entfaltete sich zu einer intensiven Leseerfahrung, die mich wohl noch lange begleiten wird. Ich hoffe das viele Menschen das Buch lesen werden, damit man sich austasuchen kann und ein nachhaltiger Diskurs geführt werden kann.
"Die schönste Version" ist ein einschlagendes Debüt und wir dürfen uns alle auf Ruth-Maria Thomas literarische Zukunft freuen. Sie versteht Figuren, Zusammenhänge und Sprache und entwickelt bereits im Bebüt einen Stil, der seinesgleichen sucht. Danke dafür.
Wer sich nach meiner Lobeshymne wundert, warum ich einen Stern abgezogen habe: Das liegt daran, dass mich die Handlung in zwei Szenen zu unerwartet getroffen hat und ich mir wie gesagt gerne eine Content Note gewünscht hätte, die über den Klappentext hinausgeht.