Die schönste Version", der Debütroman der Autorin, behandelt so enorm wichtige Themen, die sich nicht immer leicht lesen lassen. Aber eben genau deswegen umso wichtiger sind, gelesen zu werden. Es ist die Realität von so vielen Mädchen und Frauen. Vielleicht nicht alles, von vorne bis hinten, aber ein wenig davon erleben mehr Betroffene als die Gesellschaft wohl in großen Teilen vermutet. Und deswegen ist es so unglaublich wichtig darüber zu sprechen. Die Selbstzweifel, der Selbsthass, die Scham, die Hoffnung, das Verdrängen - und auf einmal steckt man mittendrin zwischen Liebe und Hass ohne den Ausweg zu finden. Es ist nicht immer alles schwarz/weiß. Und das wird in dem Roman unglaublich gut vermittelt. Die Sprache ist rau, teilweise vulgär, aber gleichzeitig merkt man, wie gut die Autorin mit Sprache umgehen kann, was sie erreichen kann. Man begibt sich auf eine Reise mit Jella, lernt ihr Leben, ihre Jugend, ihre 20er Jahre kennen, wächst mit ihr auf und erkennt so viele Themen und Gedanken wieder, die einen selbst während des Erwachsenwerdens beschäftigt haben. Ich möchte dieses Buch allen Menschen ans Herz legen und hoffe auf mehr Bücher von Ruth-Maria Thomas.