Düster, surreal und sprachlich präzise
Martina Clavadetschers Schreibstil ist atmosphärisch dicht und voller präziser, fast schon poetischer Beschreibungen. Die Leseprobe entfaltet eine unheimliche Stimmung, die sich langsam steigert und einen subtilen Spannungsbogen erzeugt. Die Charaktere, insbesondere der Junge und Schibig, wirken skurril und vielschichtig, aber auch etwas distanziert, was es schwer macht, emotional anzudocken. Der Aufbau ist fragmentarisch, was die Neugier weckt, aber auch Geduld erfordert. Ich erwarte eine Geschichte, die zwischen Realität und Albtraum changiert, und hoffe auf stärkere Verbindungen zwischen den Figuren. Kritisch betrachtet könnte der Stil für manche Leser zu verkopft wirken. Ich würde dennoch weiterlesen, um die düsteren Geheimnisse des Ödwilersees zu ergründen.