Die Schrecken der Anderern - die Freude der Leserinnen!
Hätte ich diesen Roman zufällig in einer Buchhandlung entdeckt – ich hätte ihn liegen lassen. Das Cover mit seiner grellen Neon-Schrift wirkt so abschreckend, dass es kaum den tiefgründigen, klugen und feinfühligen Inhalt erahnen lässt. Es ist ein Glück, dass ich bereits wusste, wie lohnend die Lektüre von Martina Klavadetschers Romanen ist – denn Die Schrecken der anderen ist ein literarisches Juwel, das man nicht verpassen sollte.
Der Einstieg verlangt zunächst ein waches, aufmerksames Lesen: Klavadetscher führt mehrere Perspektiven ein, die sich allmählich verweben. Anfangs muss man sich orientieren, doch bald findet man sich gut zurecht – nicht zuletzt, weil jede Figur eine eigene, unverwechselbare Stimme erhält. Was sich zunächst wie ein klassischer Krimi anlässt – ein Mord, ein merkwürdiges Haus, ein enger Kreis potenzieller Täterinnen – entpuppt sich als vielschichtiger, gesellschaftlich relevanter Roman, der weit über Genregrenzen hinausgeht.
Klavadetscher gelingt eine bemerkenswerte Balance: Man ist sich als Leserin stets bewusst, dass man sich in einer fiktionalen Erzählung befindet, gleichzeitig wirken die Themen von erschütternder Lebensnähe. Alzheimer, familiäre Spannungen, dysfunktionale Partnerschaften – all das wird mit feinem Gespür verhandelt. Nie voyeuristisch, nie banal, sondern mit der richtigen Tiefe und Ernsthaftigkeit. Die Figuren sind nicht immer sympathisch, aber immer glaubhaft.
Besonders beeindruckt hat mich die zweite Ebene des Romans: die subtile, aber kraftvolle Kritik an gesellschaftlichem Wegsehen und Verdrängen. Klavadetscher zwingt ihre Leser:innen nicht zu einer bestimmten Deutung, sondern eröffnet Räume. Ich habe mir zahlreiche Stellen markiert, die – losgelöst vom konkreten Kontext – auch in politischen Debatten als kluge Impulse dienen könnten. Und dabei geschieht das alles ohne Pathos, ohne moralischen Holzhammer. Vielmehr wird man als Leserin ernst genommen, herausgefordert mitzudenken, nachzuspüren, und eigene Schlüsse zu ziehen.
Die Schrecken der anderen ist ein Roman, der lange nachhallt. Martina Klavadetscher schreibt mit literarischer Eleganz, mit einer eindrucksvollen Sensibilität für Zwischentöne und mit einem Blick für das politisch Relevante im Privaten. Wer bereit ist, sich auf ein vielstimmiges, klug komponiertes Werk einzulassen, wird reich belohnt. Ein Roman, den man trotz (oder vielleicht gerade wegen) seines irreführenden Covers unbedingt lesen sollte.
Der Einstieg verlangt zunächst ein waches, aufmerksames Lesen: Klavadetscher führt mehrere Perspektiven ein, die sich allmählich verweben. Anfangs muss man sich orientieren, doch bald findet man sich gut zurecht – nicht zuletzt, weil jede Figur eine eigene, unverwechselbare Stimme erhält. Was sich zunächst wie ein klassischer Krimi anlässt – ein Mord, ein merkwürdiges Haus, ein enger Kreis potenzieller Täterinnen – entpuppt sich als vielschichtiger, gesellschaftlich relevanter Roman, der weit über Genregrenzen hinausgeht.
Klavadetscher gelingt eine bemerkenswerte Balance: Man ist sich als Leserin stets bewusst, dass man sich in einer fiktionalen Erzählung befindet, gleichzeitig wirken die Themen von erschütternder Lebensnähe. Alzheimer, familiäre Spannungen, dysfunktionale Partnerschaften – all das wird mit feinem Gespür verhandelt. Nie voyeuristisch, nie banal, sondern mit der richtigen Tiefe und Ernsthaftigkeit. Die Figuren sind nicht immer sympathisch, aber immer glaubhaft.
Besonders beeindruckt hat mich die zweite Ebene des Romans: die subtile, aber kraftvolle Kritik an gesellschaftlichem Wegsehen und Verdrängen. Klavadetscher zwingt ihre Leser:innen nicht zu einer bestimmten Deutung, sondern eröffnet Räume. Ich habe mir zahlreiche Stellen markiert, die – losgelöst vom konkreten Kontext – auch in politischen Debatten als kluge Impulse dienen könnten. Und dabei geschieht das alles ohne Pathos, ohne moralischen Holzhammer. Vielmehr wird man als Leserin ernst genommen, herausgefordert mitzudenken, nachzuspüren, und eigene Schlüsse zu ziehen.
Die Schrecken der anderen ist ein Roman, der lange nachhallt. Martina Klavadetscher schreibt mit literarischer Eleganz, mit einer eindrucksvollen Sensibilität für Zwischentöne und mit einem Blick für das politisch Relevante im Privaten. Wer bereit ist, sich auf ein vielstimmiges, klug komponiertes Werk einzulassen, wird reich belohnt. Ein Roman, den man trotz (oder vielleicht gerade wegen) seines irreführenden Covers unbedingt lesen sollte.