WIR alle sind scheinheilig, mit uns selbst beschäftigt und blind für die Probleme der anderen, wenn sie uns nicht einmal ansatzweise selbst tangieren. Das wird in den Episoden, die Martina Clavadetscher in ihrem Buch „Die Schrecken der anderen“ deutlich. Schon das Cover ist verstörend. Der Blick der mörderischen Katze, das blutige Huhn, nach dem sie gierig die Pfote ausstreckt. Ein Blick in die menschliche Gesellschaft, die sich nur zu oft am Leid anderer entzündet, aufregt, lustvoll darüber diskutiert. Clavadetscher gelingt ein schonungsloser Blick auf die Menschen. Schicht für Schicht trägt sie ab, analysiert, stellt klar - und das alles in einer klaren, schnörkellosen Sprache, nüchtern, zielgerichtet, entlarvend. Eine bedrohlich angelegte Szenerie, verstörend, befremdlich und realitätsnah zugleich……..