Stark aber nicht 100% meins

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laraesia Avatar

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Das Cover und der Klappentext lassen schon vermuten, dass das kein easy read wird, dennoch habe ich mir auf Basis der Leseprobe ein leichteres „Einfinden“ vorgestellt.

Sprachlich ist das Buch eine Wucht und auch die sich der Gesellschaft immer wieder aufdrängenden Themen rund um die Nazivergangenheit sind sehr gut aufgearbeitet. „Wenn Verbrechen wie hierzulande seit Jahrhunderten ununterbrochen und in Zeitlupe begangen werden, wenn der große Akt des Bösen sich in unzähligen kleinen, zögerlichen, ja geradezu nichtig erscheinenden Momenten vollzieht, dann wird die Menschheit getrost dabei zuschauen, ohne dahinter Schlimmes zu vermuten, ohne es zu sehen, was tatsächlich geschieht – es geschieht zwar vor aller Augen, aber niemand erkennt es als das, was es wirklich ist. Eine barbarische List.“

Die Geschichte um einen Toten, der im See gefunden wurde, gepaart mit einem einsamen Archivarbeiter „Schiebig“ und einer alten Frau, die Geschichte um den von der Mutter dominierten „Kern“, der es nicht schafft, auszubrechen, gepaart mit historischen Einschüben ist anders, für mich aber leider zu schwer, dranzubleiben. Ich habe mich oft gefragt, ob ich etwas überlesen habe – auch wenn sich am Ende die Geschichte fügt. Für Sprachfans sicher ein gutes Buch, für einen entspannten Samstag für mich zu anstrengend.