Schwarzer Humor und überzeichnete Klischees sorgen für Lacher

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holdesschaf Avatar

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Adele schreitet ein, als ein anderes Kind auf dem Schulhof von Jade geärgert wird und landet gedanklich im Weltraum, wo Imperatorin Jade alle Planeten mit ihrem Glitzerlaser angreifen will. Um sie aufzuhalten muss Adele, die Bizarre, auf den anderen Planeten nach Verbündeten suchen. Denn das oberste Ziel ist es, die Freiheit und Rechte aller Bizarren der Galaxie zu retten und zu schützen.

Von Adele haben wir schon einige Comics gelesen. Vor allem ihre Reise ins Land der Märchen hatte uns gefallen. In diesem Band spielt sich die Haupthandlung nun im Weltall ab. Das Cover und der Buchschnitt sind auf dieses Setting hervorragend abgestimmt und machen einen sehr coolen und hochwertigen Eindruck. Der Comic fällt auf jeden Fall ins Auge. Im Inneren erwartet uns eine bizarre Geschichte, die immer wieder auf Science Ficiton wie Star Wars anspielt., sei es nun ein Bildschirm mit durchlaufender Schrift oder ein yoda-ähnliches Wesen. Um Verbündete im Kampf gegen Mode-Imperatorin Jade zu finden, muss Adele von Planet zu Planet fliegen und mit den Bewohnern sprechen. Hier werden einige Klischees ad absurdum geführt und stark überzeichnet, so dass einige gute Lacher entstehen. Nicht nur der Eltern-Planet wimmelt vor Brokkoli und Spinat, total entspannten Yoga-Eltern und Ruhe, jeder Planet für sich spielt mit Vorurteilen, die manch einer bestimmten Gruppen gegenüber haben kann. Brave Kinder, Nerds, Hyperaktive usw. Alle Bizarren werden gebraucht, um dafür zu sorgen, dass Jade nicht bestimmen kann, wie jemand zu sein hat. Es geht also neben den lustigen Szenen eigentlich um ein wichtiges Thema: das Anderssein und bleiben dürfen.

Auch wenn es manchmal alles etwas übertrieben wirkt, fand meine Tochter viele Szenen total lustig und musste öfter mal laut lachen. Viele Stellen hat sie mir nochmal extra gezeigt und vorgelesen, um mir den Witz zu demonstrieren. Das fand ich sehr schön. Allgemein hatte ich den Eindruck, dass der Comic für Kinder viel lustiger ist, als für Erwachsene, somit muss ich sagen, dass er den Humor der Zielgruppe trifft. Auch die Illustrationen sind so farbenfroh, wie die vielen Bizarren, die sich hier versammeln und Jade den Kampf ansagen. Jeder Planet hat sein eigenes Aussehen und das sorgt für Abwechslung bei den Zeichnungen. Zudem sind die Comicelemente echt toll, genauso wie die Mimik der Figuren. Trotzdem fehlte mir etwas Substanz in der Erzählung. Auch wird nicht von jedem Planeten gleich viel erzählt. Die Aufenthalte dort werden immer kürzer, was gerade beim Planeten der Hyperaktiven und der Gamer etwas schade ist. Da hätten etwas mehr Infos nicht geschadet. Insgesamt gibt es daher 4 Sterne für ein bizarr-galaktisches Adele-Abenteuer.