Algerien der 30er Jahre,

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Algerien der 30er Jahre, eine arme Bauernfamilie verliert ihre Lebensgrundlage auf dem Land, als eine Woche vor der erhofften üppigen Ernte die Weizenfelder (wohl durch Brandstiftung) bis auf den letzten Halm abbrennen. Der harte, schweigsame Vater, ein Mann voller Wut und Aberglaube, beschließt mit seiner Familie in die Stadt zu ziehen, um dort sein Glück zu suchen. Geschildert wird dies aus der Sicht seines kleinen Sohns, der seinen Vater sehr deutlich schildert, aber auch erfüllt von tiefer Zuneigung zu diesem schroffen Mann. Dann sind da noch die Mutter und die Schwester, die vom Vater nicht besser oder mehr beachtet werden als Möbelstücke, die auch vom Erzähler, zumindest in der Leseprobe nur am Rande beachtet werden. Aber gerade dieses "Am Rande" macht neugierig auf mehr. Auch über Vater und Sohn und ihr Schicksal in der Stadt möchte ich gerne mehr hören. Khadra ist ein Autor, von dem ich schon immer gerne etwas lesen wollte, gerade, weil Literatur über Algerien ja auch nicht weit verbreitet ist und ich auch den Konflikt tief islamisch geprägtes Land und westlich orientierte Stadt sehr interessant finde. Die Sprache ist zudem sehr ruhig, anschaulich und poetisch, melancholisch.