Kindheit in Algerien

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waldmeisterin Avatar

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Ein Junge beschreibt sehr eindrücklich seine Kindheit in Algerien. Bis er zehn Jahre ist, lebt die Familie auf dem Land und der Vater bewirtschaftet in mühevoller Handarbeit die Familienländereien. Dann aber verbrennt eines Tages drei Tage vor der Ernte alles, was seine letzte Hoffnung darstellte, einen in Folge der mageren Jahre aufgenommen Kredit zu tilgen. Seine Ländereien werden gepfändet und die Familie macht sich auf den Weg in die Stadt.

Dort erfahren die Kinder, dass sie einen Onkel haben, der Doktor ist und ihnen anbietet, bei ihm unterzukommen. Der Vater aber ist sehr stolz und möchte unbedingt eine eigene Bleibe für seine Familie haben. So führt der angesehene Doktor sie in ein aufgrund der Landflucht völlig überfülltes Elendsviertel und bezahlt einem Makler im Voraus für "einige Zeit" die Miete für ein Dreckloch in einem Hinterhof.

Der Vater versucht alsdann Arbeit in der Stadt zu finden, was sich als nicht ganz einfaches Unterfangen herausstellt. Er schafft es aber dennoch und lässt den Jungen in der Hafengegend zurück, wo vor seinen Augen ein Jugendlicher gelyncht wird.

Da ich noch nie ein Buch über Algerien gelesen habe, fand ich es interessant hier etwas über die dortigen Lebensumstände zu erfahren. Der Autor beschreibt einprägsam und trotz einfach zu lesendem Stil wie es dort zugeht, so dass man sich als Leser ein klares Bild von dieser Familie und ihrem persönlichen Überlebenskampf machen kann.

Laut Klappentext wird der Junge dort in der Stadt ja noch seine große Liebe finden, man darf also gespannt bleiben...

die Waldmeisterin