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theresia626 Avatar

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"Wir lebten zurückgezogen auf unserem Stückchen Land, Gespenstern gleich, die sich selbst überlassen sind, im nagenden Schweigen derer, die einander nicht viel zu sagen haben: meine Mutter im Dunkel der Baracke über ihren Kessel gebeugt, mechanisch in einer trüben Brühe rührend, die vor allem aus Erdmandeln bestand, Zahra, meine Schwester, drei Jahre jünger als ich, in einem vergessenen Winkel hockend, so unscheinbar, dass man ihre Gegenwart glatt übersah, und ich, ein magerer und verschlossener Knabe, kaum erblüht und schon halb verwelkt, der schwer an der Last seiner zehn Jahre trug." So sieht sich Younes - der Ich-Erzähler - und seine Familie in diesem unermeßlichen Elend Anfang der 30er Jahre in Algerien.

Issa, sein Vater, bewirtschaftet das Land allein und hofft auf eine gute Ernte, um seine Schulden bezahlen und die Familie ernähren zu können. Doch ein Feuer vernichtet die Ernte und damit alle Hoffnungen. Da die Familie wegen diesem schweren Schicksalsschlag kein Geld hat, um die Hypothek zu bedienen, verlieren sie das ihnen seit Jahrzehnten gehörende Land und müssen in die Stadt gehen, um überleben zu können. Doch das Leben in der Stadt erweist sich mehr als schwierig, zumal der Stolz des Vaters keine Hilfe seines Bruders zuläßt.

Yasmina Khadra hat ein bewegendes und erschütterndes Buch geschrieben. Die Leseprobe liest sich flüssig und wegen der Sprachgewalt des Autors kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Wie geht das Leben von Younes weiter, was passiert mit ihm und seiner Familie in den nächsten 50 Jahren? Ich würde das Buch gerne weiterlesen, da mich die Leseprobe sehr berührt hat.