Wohl dem, dem der Tag nichts schuldet

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r.e.r. Avatar

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Schon das Buchcover machte mich neugierig. Das Bild zierte auch den Buchdeckel aus "Drachenläufer". Gewollte Übereinstimmung oder Zufall?

Wir befinden uns im Algerien der 1930er Jahre. Der Ich-Erzähler, ein kleiner Junge von etwa 10 Jahren beschreibt seinen harten Alltag. Da ist der Vater. Glücklich in seiner Arbeit auf dem Feld, aber blind für alle Bedürfnisse seine Familie betreffend. Die Mutter stumm und ergeben, die kleine Schwester zurückgeblieben. Ein Brand vernichtet die lebensnotwendige Ernte. Der Vater wird gezwungen seine Länderein zu verpachten. Mittellos wandert er mit der Familie in die Stadt um dort eine neue Existenz zu gründen. In einem verseuchten Dreckloch im schlimmsten Elendsviertel der Stadt findet die Familie Zuflucht und der Kampf ums tägliche Überleben beginnt.

Yasmina Khadra beschreibt in poetisch schwingenden Sätzen eine strenge Kindheit im Algerien des letzten Jahrhunderts. Farben, Gerüche, ja selbst den Klang dieser fremden Welt meint man zwischen den Zeilen erspüren zu können. Bereits die kurze Leseprobe gibt den Blick frei, auf ein kleines literarisches Meisterwerk. Wohl dem, dem der Tag nichts schuldet!