Zur Schule muss man, damals wie heute

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samirka Avatar

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Der Roman "Die Schule am Meer" von Sandra Lüpkes hat mich bereits aufgrund seines Titels sehr angesprochen. Selbst Lehrerin, wünsche ich mir doch so oft die Schule ans Meer. Anders Lernen. In anderer Umgebung sein. Mein Interesse geweckt hat allerdings nicht bloß der Titel, sondern auch das Cover. Es versprüht etwas Nostalgisches, aus einer längst vergangenen Zeit.
Die Frage, ob es in einer Welt, die auf den Abgrund zusteuert, noch Hoffnung geben kann, um die es im Buch geht, ist heute genauso brisant und aktuell wie zur Handlungszeit des Romans, Mitte der 1920er Jahre.
Der erste Leseeindruck ist, dass man das Buch gut lesen kann. Es ist nicht zu schwere Kost, obgleich der Leser doch zum Nachdenken angeregt wird. Es geht um eine weltbewegende Frage, die heute fast noch relevanter ist als damals.
Die Handlung gibt einen Vorausblick auf die historischen Ereignisse der 1930er und 1940er Jahre, die schlimmer hätten nicht sein können. Auch politische Themen, wie die Judenverfolgung oder der Kommunismus, werden in diesem Buch angerissen und auf diese Weise zur Diskussion gestellt. Was kann man besser machen, insbesondere, wenn man, wie der Leser, eine Voraussicht auf die folgenden Jahrzehnte besitzt.
Ein sehr interessantes Buch, in der ein spannendes Thema (Schule, Lehrer, Internat) eingebunden ist.