Die Auslöschung der Vampire

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svettusch Avatar

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Zu aller erst bin ich ein großer Fan vom Cover und dem Titel, beides hat mich sofort neugierig gemacht und auf eine spannende, düstere Geschichte eingestimmt. Der Prolog fängt genau diese Stimmung auf und beginnt rasant, actionreich und brutal. Markus Heitz beschreibt hier eindrückliche Szenen, die äußerst reelle Bilder im Kopf entstehen lassen und mich schaudern ließen.

Im Folgenden wird das Buch auf zwei Zeitsträngen erzählt: In der Vergangenheit wird Barbara auf die Vampire aufmerksam und verbündet sich mit Vlad, dessen Lebensziel es ist, selbige zu vernichten. Sein Gefährte Sorin beschützt ihn hierbei. Das Trio begibt sich auf dunkle Pfade und sucht Hilfe in der Alchemie und dem Okkulten. Viele historische Ereignisse werden hierbei mit in die Erzählung verwoben. In der Gegenwart wird Len als Nachfahre Vlads auserkoren, was ihm wiederum die Aufmerksamkeit einiger unschöner Gestalten bringt. Len stürzt von einem Nahtoderlebnis ins nächste und lernt hierbei die dunklen Wesen der Anderswelt kennen. Gemeinsam mit der Professorin Jolana begeben sie sich auf die Suche nach dem Vermächtnis der schwarzen Königin - also Barbaras.

Die Zeitschiene der Vergangenheit konnte mich insbesondere zu Beginn sehr viel mehr fesseln als die der Gegenwart. Generell hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem eher schnellen Schreibstil, in dem auch dramatische Ereignisse recht zügig abgehandelt werden, wodurch bei mir auch bei Todesszenen keine Gefühle aufkommen wollten. Hinzu kommen die vielen geschichtlichen Ereignisse und auch Protagonisten, die immer wieder eingeworfen werden. Man muss sich beim Lesen des Buches sehr konzentrieren, um alles zur Genüge aufzunehmen. Ich hatte mich hierbei auch gefragt, wie all diese Zusammenhänge zum Ende hin ein schlüssiges Bild ergeben sollen, doch einiges wurde schlussendlich offen gelassen, was Raum für einen zweiten Band lässt. Ich hätte mir ein runderes Ende gewünscht, insbesondere im Hinblick auf die beiden Zeitschienen.

Die Protagonisten mochte ich gerne, insbesondere die mutige, furchtlose und clevere Barbara, die im Kampf gegen die Vampire vor nichts zurückschreckt. Der Autor hat auf jeden Fall graue Charaktere geschaffen. Ich würde sagen, dass keiner von ihnen eine reine Weste besitzt, was es spannend machte und immer wieder für neue Überraschungen sorgte. Man stellt sich immer wieder Fragen im Hinblick auf die Moral. Denn die Vampire gibt es im Roman in den verschiedensten Mischformen und so sind auch liebgewonnene Charaktere von der Verwandlung betroffen.

Wer also an blutrünstigen, actionreichen und schnell erzählten Fantasyromanen mit historischem Hintergrund seine Freude hat, wird hier auf seine Kosten kommen.