Düstere, historische Vampir-Fantasy

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jana_holze Avatar

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Als ich zum ersten Mal auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, hat mich das Cover sofort gecatcht. Ich mag es sehr, wenn es auf dem Cover viele kleine Details zu entdecken gibt. Es hat mich ein wenig an das von "Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff erinnert und weil ich seitdem keine Vampir-Fantasy mehr gelesen habe, dachte ich, warum nicht. Dazu sei gesagt, dass "Die Schwarze Königin" mein erstes Buch von Markus Heitz war.
Mir war vor dem Lesen nicht ganz klar, wie historisch der Roman sein wird. Ich hatte zuvor noch nie etwas von der Schwarzen Königin gehört. Dieser Aspekt nimmt in der Geschichte doch tatsächlich mehr Raum ein, als ich erwartet hatte. Es ist gut die Hälfte der Geschichte, die aus der Sicht von Barbara - der schwarzen Königin - und Vlad erzählt wird und in der Vergangenheit spielt. Die andere Hälfte handelt dann von Len, welcher im Prag der heutigen Zeit kuriose Dinge über seine Vorfahren erfährt und sich einer immer größer werdenden Gefahr stellen muss. Diese zwei Handlungsstränge wechseln mit jedem Kapitel.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich lieber die Geschehnisse von Len verfolgt habe. Ganz oft endeten die Kapitel mit kleinen Cliffhangern und dann zuerst das lange Kapitel aus Barbaras und Vlads Perspektive zu lesen, hat mich ein wenig gestört. Allgemein waren die Kapitel recht lang, oftmals weit über 20 Seiten. Ich bevorzuge ein wenig kürzere Kapitel. Aber das ist alles Geschmackssache, andere Leser wird es bestimmt auch motiviert haben, das nächste Kapitel auch noch zu lesen, wenn das davor spannend geendet hat, um dann beim übernächsten Kapitel zu erfahren, wie es weitergeht. Mich hat es eher dazu gebracht, dann eine Pause einzulegen.
Das soll aber auf keinen Fall heißen, dass die Kapitel aus der Vergangenheit nicht auch spannend waren. Ich fand es sehr faszinierend, die Entwicklung von Barbara und Vlad zu verfolgen. Diese Kapitel waren dann ein wenig historischer als die anderen. Dadurch hat es sich meiner Meinung nach an einigen Stellen etwas gezogen, obwohl ich sonst auch gerne historische Romane lese! Man hat aber auf jeden Fall einen tollen Einblick in die damaligen Machtverhältnisse der Königreiche bekommen. Die Strigoi, wie die Vampire hier genannt werden, hatten überall ihre Finger im Spiel. Dadurch wurde das Ganze sehr spannend.
Markus Heitz hat es definitiv geschafft, dass ich das Buch nach kurzen Pausen doch immer wieder in die Hand nehmen musste. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und immer wieder passiert etwas, mit dem man nicht rechnet. Die Strigoi sind wirklich angsteinflößende Kreaturen und bei einigen Szenen sollte man nicht zu sensibel sein, was äußerst konkret beschriebenen Mord und Totschlag angeht. Der Plottwist zum Ende hin hat mich sehr überrascht und ich fand ihn wirklich ziemlich cool. Ein Aspekt davon war für mich ein wenig zu sehr aus der Luft gegriffen und dem Zufall überlassen, aber dazu an dieser Stelle nicht mehr, ich möchte niemanden spoilern!
Alles in allem hat mich "Die Schwarze Königin" sehr unterhalten. Ich kann das Buch allen empfehlen, die nicht so auf glitzernde, kitschige Vampire stehen, sondern eher auf ihre brutaleren Verwandten. Außerdem sollte man kein Problem mit zahlreichen historischen Aspekten haben.