Geschichtlich spannend, etwas langatmig

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tinten.sturm Avatar

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Ich habe das Buch gelesen, da ich in der Vergangenheit einige Romane von Markus Heitz gerne gelesen habe. Nun hatte ich jedoch seit einiger Zeit kaum etwas von ihm gelesen und habe mich gefreut wieder einzusteigen.

Vorab: ich kannte die historische Geschichte von Barbara von Cilli, Sigismund und Vlad kaum. Daher war es auf jeden Fall spannend sich in die Geschichte einzulesen und über diese spannenden Charaktere mehr zu erfahren. Das muss ich sagen ist Markus Heitz auch sehr gut gelungen, die Geschichte wirkt sehr gut recherchiert und es gibt viele spannende Charaktere, die teilweise auch so existiert haben.

Meine Meinung
Die Geschichte wird aus zwei Blickwinkeln erzählt: aus der Gegenwart von Len und von Barbara, die auch die Schwarze Königin genannt wird, aus der Vergangenheit.
Leider wirkt der Roman an der einen oder anderen Stelle - vor allem in der Vergangenheit- etwas langatmig. Damit meine ich nicht, dass nichts passiert, denn es passiert recht viel- allerdings bereiten sich Vlad und Barbara die ganze Zeit auf einen Konflikt vor, und bis dieser endlich los geht, oder sie richtig in die Recherche gehen, vergehen mehrere Jahre und Zeitsprünge, in denen man das Gefühl hat, dass die Geschichte eher so dahin dümpelt- während es in der Gegenwart bei Len recht schnell voran geht.

Hier haben sich allerdings alle Charaktere so seltsam verhalten, dass ich manchmal einfach nur den Kopf schütteln wollte. Klara, Lens Freundin, schreit herum, dass Len ein Draculesti ist, und macht damit angeblich halb Prag auf sie beide aufmerksam...dies wird dann von allen Charakteren sofort geglaubt, die sich auch "von seinem Blut angezogen" fühlen - nur um dann später doch nochmal in Frage gestellt zu werden. Also hat das Blut doch nicht zu den Strigoi gesprochen? Wieso haben alle dies einfach so geglaubt?
Auch habe ich mich bei einigen Charakteren gefragt, welchen Mehrwert sie hatten, wie z.B. Alyson. Und auch von Anton war ich überrascht, wie wenig Seiten er im Buch tatsächlich vorkam.

Was mir gut gefallen hat, waren die Charaktere von Barbara und Vlad, die beiden und ihre Mission fand ich auch sehr spannend, ebenso wie ihre Gegner Lucian und Cosmin. Während ich die Gegner in der Gegenwart eher langweilig oder undurchsichtig fand, haben wir zumindest in der Vergangenheit eine klare Mission. Das Buch wirkt so, als ob es die Möglichkeit einer Fortsetzung gibt, da noch nicht alle Fragen beantwortet sind. Ob ich eine mögliche Fortsetzung lesen werde, weiß ich noch nicht, den an dieser Stelle könnte man auch einen guten Schlussstrich hinter die Geschichte setzen und mich persönlich hat sie nicht so gefesselt, dass ich sie weiterlesen müsste.