Packende Mischung aus historischen Ereignissen und Fantasy

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Ich kenne bereits einige Romane von Markus Heitz und habe mich daher sehr über diesen neuen Fantasy-Roman gefreut, der nach langer Zeit wieder die Welt der Vampire aufgreift. „Die schwarze Königin“ entführt seine Leser auf eine fesselnde Reise durch zwei Zeitepochen, die auf magische Weise miteinander verknüpft sind. In der Gegenwart begleiten wir Len, einen scheinbar gewöhnlichen jungen Mann, der auf einer Busreise nach Prag von seiner außergewöhnlichen Familiengeschichte erfährt. Anscheinend ist er ein Draculesti und der letzte Nachfahre von Vlad II, dem wohl bekanntesten Feind der Vampire. Nun wird er selbst zum Gejagten, da die Vampire in ihm einen Vorboten für die Rückkehr der berüchtigten Schwarzen Königin sehen, die einst im 15. Jahrhundert den Kampf gegen die Blutsauger aufnahm.
Der Schreibstil des Autors hat mich auch dieses Mal wieder in seinen Bann gezogen. Markus Heitz versteht es, die beiden Zeitlinien gekonnt miteinander zu verweben und den Leser mühelos zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herzureißen. Die häufigen Wechsel der Zeitebenen tun der Spannung dabei jedoch keinen Abbruch, diese bleibt vielmehr bis zum Schluss konstant hoch. Einzig die einführenden Sätze zu den historischen Passagen lesen sich mit der Zeit etwas redundant. Die Beschreibungen der historischen Ereignisse und Charaktere sind so lebendig, dass man sich direkt ins 15. Jahrhundert versetzt fühlt. Gleichzeitig gelingt es Heitz, die moderne Welt von Len und seinen Verbündeten, der emeritierten Geschichtsprofessorin Jolana Černá und seiner Mitreisenden Klara, authentisch und packend darzustellen. Die Verbindung von historischem Hintergrund und übernatürlichen Elementen, insbesondere die Jagd auf die Vampire, erzeugt eine einzigartige Atmosphäre. Die Geheimnisse um die Schwarze Königin und ihre alchemistischen Aufzeichnungen haben mich von Anfang an gefesselt und ich konnte das Buch stellenweise kaum aus der Hand legen.
Die Hauptcharaktere sind allesamt gut ausgearbeitet. Besonders interessant sind dabei Barbara von Cilli und Vlad, deren Beziehung und Kampf gegen die Strigoi im 15. Jahrhundert eine mitreißende Dynamik entwickeln. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, trotz aller Rückschläge und Widerstände weiter auf ihr Ziel hinzuarbeiten, machen sie zu äußerst bewundernswerten Protagonisten. Aber auch Len, der eigentlich alles andere als eine mutiger Vampirjäger ist, sein Schicksal aber ohne Zögern in die Hand nimmt, war mir sehr sympathisch.

Insgesamt ist „Die schwarze Königin“ ein mitreißender Roman, der historische Ereignisse, Fantasy und interessante Charaktere packend miteinander verknüpft. Markus Heitz beweist erneut sein erzählerisches Talent und entführt den Leser in eine Welt voller Geheimnisse, Alchemie und Action. Ich hoffe sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird!