Spannende Idee, etwas verwirrend und zum Teil langatmig umgesetzt

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leiraya Avatar

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Von Markus Heitz habe ich schon öfter gehört bzw. gelesen und wollte nun auch unbedingt einmal einen seiner Romane lesen. "Die schwarze Königin" klang für mich sehr vielversprechend, da ich nicht nur Fantasy sondern auch historische Romane gerne lese und dieser Roman versprach beides.

Interessant war für mich darüber hinaus der Handlungsort Prag, da ich vor etlichen Jahren einmal dort war. Und da ich zudem nicht viel über Siebenbürgen wusste, war auch der Aspekt, mehr über andere Teile Osteuropas kennenzulernen ein weiterer Lesegrund für mich.
Die Handlung findet einerseits im Hier und Jetzt statt, in dem Len auf einem Busausflug plötzlich in mysteriöse Angriffe verwickelt wird. Daraufhin fragt er sich, ob an den Geschichten seiner Großmutter, er sei ein Nachfahre des berühmten Vampirjägers Vlad, etwas dran sein könnte. Mithilfe einer betagten Geschichtsprofessorin, die er eher zufällig trifft, sowie einer anderen Mitreisenden, die er dazu auch noch sehr anziehend findet und mit der er hauptsächlich online kommuniziert, beginnt eine turbulente und unerwartete Weiterreise. Erwartet wird nämlich die Rückkehr der schwarzen Königin. Len hat allerdings überhaupt keine Ahnung von alledem und ist dringend auf die Hilfe von seinen Mitstreiterinnen angewiesen.

Der andere Handlungsstrang spielt in der Vergangenheit um das Jahr 1400 und erzählt die Geschichte der Barbara von Cilli und Vlad, die sich am Hofe ihres Gatten kennenlernen und gemeinsam gegen die Strigoi vorgehen.

Am Anfang haben mich die beiden Handlungsstränge etwas verwirrt, da man - wie Len und Barbara - einfach zu wenig über die Strigoi weiß und versteht. Darüber hinaus gibt es auch noch zahlreiche andere "Gruppen" die mit verschiedenen Interessen vorgehen. Dementsprechend wusste ich manchmal nicht so recht, wer nun eigentlich zu welchem "Lager" gehört und welche Ziele verfolgt. Ich fühlte mich dadurch oft noch verwirrter als Len, der ja in der Geschichte auch keine so richtige Ahnung hat. Außerdem sind leider manche Stellen für meinen Geschmack etwas zu weitschweifig erzählt, bringen die Handlung nicht wirklich voran und wirken schlicht und ergreifend überflüssig. Das fand ich mitunter sehr schade, da die eigentliche Handlung und auch das Worldbuilding sonst vermutlich insgesamt gut funktionieren würde. Leider wurde aber dadurch meine Lese- und Hörfreude deutlich getrübt. Vermutlich sollte ich aber einem anderen Buch von Markus Heitz einmal eine Chance geben, da mir sein Schreibstil sonst prinzipiell gut gefallen hat.

Gute Idee für die Story mit gelungenem Worldbuilding. Leider ist die Umsetzung für mich jedoch zu verwirrend und weitschweifig geworden, so dass es an vielen Stellen leider kein allzu großer Lese- bzw Hörgenuss für mich war.