Und Vampire gibt es doch...

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lilly_molamola Avatar

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Die Handlung von "Die schwarze Königin" spielt abwechselnd im Prag der Jetztzeit, wo Len Nikolaus Lenny anstatt seiner Oma an einer Busreise teilnimmt, um seinen rumänischen Wurzeln nachzuspüren und im 15. Jahrhundert, wo wir als Leser das Leben von Barbara von Cilli, Königin von Ungarn begleiten. Während Len damit kämpft, angeblich ein waschechter Drãculesti zu sein - ein direkter Nachfahre von Vlad dem Zweiten - und mit ominösen Begebenheiten in Tschechien zu tun hat, stürzt sich Barbara einige Jahrhunderte zuvor voller Hingabe in die Alchemie, um die sogenannten Strigoi auszulöschen, die ganze Städte unter der Erde behausen. Sie verbindet eine tiefe Freundschaft zu Vlad II., der jedoch mehr für sie empfindet.
Einerseits mochte ich die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln, andererseits mochte ich die Mischung aus historischen Fakten und der Fiktion des Autors. Der Schreibstil ist flüssig und klar, man ist sofort in der Geschichte drinnen und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen. Ebenso fand ich die Charakterzüge der Figuren sehr gelungen: Während Lenny ein Waschlappen ist, wie er im Buche steht und während der Geschichte mehr und mehr an Mut gewinnt, so ist Barbara von Anfang an eine starke Frau, die weiß, was sie will und auch nicht davor zurückschreckt, ihren Willen durchzusetzen.
Einen Stern Abzug gibt es jedoch für das Ende: Dieses kommt so plötzlich und ist für mich absolut nichts sagend, dass es mich nach Beendigung der Lektüre unbefriedigt zurückgelassen hat. Da hätte sich der Autor die eine oder andere (eher langatmige) Szene sparen und dafür das Ende fulminanter gestalten können. Nichtsdestotrotz mochte ich das Buch aber sehr gerne.