Ein Leben fürs Ballett

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Aus dem Tagebuch von Bronislawa Nijinsky, die sich 1939 auf einem Schiff nach New York befindet um dort als Choreografin zu arbeiten, erfahren wir über die polnische Tänzerfamilie Nijinsky, die in Russland berühmt wurde. Bronislawas Eltern waren bereits beim Ballett, ihre Mutter als Zwölfjährige ins Land gekommen und engagiert, ihr Vater ein leidenschaftlicher Nalletttänzer, zusammen dann als Familie ständig unterwegs mit verschiedenen Stücken, die Kinder Stanislaw, Waclaw und Bronislawa gewöhnt and Nomadenleben, aufgewachsen mit Geschichten aus dem Ballett. Bronislawa erzählt aus der Ich-Perspektive von ihrem zerschundenen Körper, Schmerz und Freude der Arbeit als Tänzerin, aber auch vom Nomadenleben das ihr drei verschiedene Pässe bescherte, für die sie sich in der neuen Welt wird rechtfertigen müssen. Ist sie auf der Flucht vor den Nazis, hat sie jüdische Wurzeln, die ihr Engagement in London unmöglich machten? Ist ihr talentierter Bruder Waclaw Opfer des Wahnsinns geworden, weil er nicht mehr arbeiten kann oder es nicht mehr darf? Ein historisch und thematisch anspruchsvoller und zugleich interessanter Roman um eine Künstlerfamilie, die ihre Körper der Kunst und Ästhetik, der Disziplin unterwerfen. Das Cover unverwechselbar kennt man die beiden Vorgängerromane der Autorin. Wieder eine Möglichkeit, sich durch ihre präzise Erzählung in die Vergangenheit tragen zu lassen.