Faszinierende Reise durch die Berliner Zeitgeschichte der 50er Jahre

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kelo24 Avatar

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Was habe ich den 2. Teil herbeigefiebert, und selbst nach der langen Wartezeit hat mich die Handlung gleich nach den ersten Zeilen wieder komplett eingefangen und in die aufregende Zeit der 5oer Jahre mitgenommen.
In diesem Teil steht Silvie Thalheim im Mittelpunkt. Die Schwester, die mir im ersten Teil zeitweise etwas oberflächlich erschien, ist inzwischen sehr erfolgreiche Moderatorin beim Radio mit eigenen Sendungen und bastelt stetig an ihrer Karriere weiter. Der Familienbetrieb interessiert sie eher nur am Rande.
Mit der Familie Thalheim geht es durch gute und auch schlechte Zeiten. Silvies Entwicklung hat mir hierbei besonders gut gefallen. Sie tanzt nach wie vor nicht nach Papas Pfeife sondern geht unbeirrt ihren eigenen Weg, auch wenn der mitunter ziemlich steinig ist. Trotzdem schafft sie es immer wieder, dabei auch den Familienbetrieb nicht aus den Augen zu verlieren.
Brigitte Riebe hat es wieder einmal geschafft, eine Atmosphäre zu schaffen, bei der ich nicht nur mitgelesen habe sondern aufgrund der lebendig gezeichneten, authentischen Charaktere das Gefühl hatte, mittenmang in den 50er Jahren dabei zu sein. Es war wieder wie bei einem Treffen unter Freunden – die totale Wohlfühlatmosphäre. Dabei gab es eine Zeitreise durch das Berlin der 50-er Jahre mit all den bekannten Ost/West-Problemen und Verstrickungen, die im Anhang auch noch einmal sehr übersichtlich und detailliert dargestellt sind. Durch geschickt eingestreute kurze Rückblicke auf die Geschehnisse in Band 1 könnte man diesen Band theoretisch auch ohne Vorkenntnisse lesen (was jedoch sehr schade für den/die Leser*in wäre).
Auch der 2. Teil war für meinen Geschmack viel zu schnell ausgelesen und ich fiebere jetzt wieder – dem 3. Teil entgegen.