Eine Familien- und Bergwerksgeschichte aus dem Erzgebirge

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waldeule Avatar

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Der Roman erzählt die Höhen und Tiefen des Bergwerksdorfs Schlema im Erzgebirge anhand der fiktiven Familiengeschichte der Steiners. In der Gegenwart begleiten wir Luisa bei der Suche nach Antworten und abwechselnd dazu begegnen wir ihren Urgroßvater Wilhelm immer wieder im Lauf der Geschichte. An seinem Leben werden die stetigen Veränderungen in Schlema sehr anschaulich verdeutlicht.

Die Autorin vermittelt in ihrem Buch auf unterhaltsame Weise sehr viel Faktenwissen und wer sich – wie ich – für Bergbaugeschichte begeistern lässt, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt. Mehr Informationen finden sich höchstens in einem Sachbuch. Durch die enge Verbindung der Familien- mit der Bergbaugeschichte bin ich als Leser*in immer mitten drin im Geschehen und die „große“ Politik beeinflusst das „kleine“ Leben der Bergwerksleute und ihrer Familien.

Etwas schade fand ich, dass der emotionale Bezug zu den Figuren, die wir teilweise über viele Jahrzehnte hinweg begleiten, etwas zu kurz gekommen ist. Erst ganz am Ende wurde ich dann doch vom Schicksal der Steiners be- und angerührt. Durch den ständigen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit fiel es mir auch nicht immer leicht, die Generationen zu unterscheiden. In einen Kapitel wird z. B. von der betagten Großtante Irma gesprochen, ein paar Sätze später tritt besagte Irma aufgeregt mit ihrer Backfischfreundin Martha ihre erste Stelle als Kurmädchen an. Da half der vorne abgebildete Familienstammbaum ungemein und ich habe immer wieder nachgeblättert.

Fazit: Sehr anschaulich und kurzweilig erzählte Bergbaugeschichte am Beispiel der Familie Steiner im Erzgebirge.