Fantasievolle Bücherwelt trifft auf rohe Gewalt

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waldeule Avatar

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Vorneweg möchte ich etwas loswerden, was mich (mal wieder) sehr geärgert hat: es ist kein abgeschlossenes Buch, sondern der Auftakt einer ?-bändigen Reihe. Das wäre ja auch in Ordnung, aber: es steht weder auf dem Buch noch habe ich das vorher irgendwo anders gefunden. Mich wurmt es, wenn ich mich auf ein Ende freue, dass zwar auch kommt, aber eben nur so halb! Die Geschichte an sich ist noch lange nicht abgeschlossen. Sowas muss doch nicht sein! Als Leser komme ich mir da verarscht vor – ich erwarte etwas und bekomme nur die Hälfte. Wenn schon Reihen, dann kann man das doch auch draufschreiben!

Abgesehen davon hat mir das Buch gut gefallen. Vor allem die fantastische Bücherwelt, die Kai Meyer entwirft. Gerade am Anfang des Buches hat mir dieser Einfallsreichtum großen Spaß gemacht und ich bin mit Furia gerne in ihre Welt eingetaucht. Dazu kommen viele verschiedene Personen, von denen die meisten nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Auch diese Zweideutigkeit hat mir gut gefallen, genauso wie die philosophischen Gedanken, die sich einschleichen. Da fühlte ich mich an Jostein Gaarder erinnert.

Doch leider gibt es auch eine Schattenseite. Teilweise ist das Buch wirklich sehr brutal und es gibt Szenen, die ich in einem Jugendbuch nicht gut aufgehoben fühle. Außerdem bestanden die letzten Kapitel überwiegend aus Kampf und Gewalt, was ich nach der fantasievollen Bücherwelt sehr schade fand. Da hätte durchaus mehr draus gemacht werden können als der ewige Kampf Gut gegen Böse.

Fazit: Von der tollen Phantasiewelt, in der Bücher die Hauptrolle spielen, hätte ich gerne mehr gelesen. Leider mündet die Geschichte zusehends in einen Strudel aus Gewalt. Trotzdem gibt es gerade noch 4 Sterne, wobei ich da schon länger überlegen musste.