Düstere, schillernde Welten

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So schrill und chaotisch, wie der Cover aussieht, geht es auch im Buch zu. Teilweise erinnernd an "American Gods" von Neil Gaiman, wenn auch mit anderem kulturellem Fokus, folgen wir (oder sind wir?... da geschrieben in der zweiten Person) Maali Almeida nach seinem Tod und durch seine Erinnerungen, während er nicht nur versucht seinen Mord aufzuklären, sondern auch einiges in Ordnung zu bringen und sich in seiner neuen Realität zu orientieren. Versprenkelt durch den lockeren Schreibstil ziehen sich clevere Wortspiele, Aussagen, Ideen und anregende Gedanken. Jeder Abschnitt (aka weitere Mond) beginnt mit einem gut ausgesuchten Zitat (z.B. aus "Die Straße" von Cormac McCarthy). Teilweise gestaltet sich das Buch in der zweiten Hälfte als etwas repetitiv, jedoch ohne das Interesse des Lesers nennenswert abzuschwächen. Die Figuren wirken real, manchmal schrullig, oft paradox und sind ebenso interessant wie die (Sub)Kulturen und die Politik, durch die sich die Geschichte windet.
Wichtig dürfte die Information sein, dass sich hinten im Buch eine Straßenkarte, ein Glossar und eine Auflistung vieler Charaktere befindet, was ich leider etwas spät bemerkt habe.
Im Ganzen zeichnet das Werk ein solch detailreiches und lebhaftes Bild, welches dem Leser eine Kultur und Zeit näherbringt, mit der viele eher wenige Berührungspunkte haben, dass sich wiederholtes Lesen bestimmt auszahlt.