Fesselnder Roman

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buecherundschokolade Avatar

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In Die sieben Monde des Maali Almeida zeichnet der Autor Shehan Karunatilaka ein faszinierendes Bild des Bürgerkriegs in Sri Lanka und porträtiert eine Nation im gewalttätigen Dauerausnahmezustand. Von 1983 bis 2009 bekämpften sich die von der Singhalesischen Mehrheit getragene Regierung und die tamilischen Rebellen der LTTE. Kommunistische Milizen mischten auch noch mit. Leid und Tod waren für die Bevölkerung allgegenwärtig. Und mittendrin Maali, schwul, spielsüchtig, brillanter Fotograf. Er dokumentiert das Leid mit seiner Kamera. Bis er eines Tages getötet wird. Er erwacht in einer seltsamen Zwischenwelt, die mehr einer strengen Behörde gleicht. Doch Maali verweigert sich dem Protokoll und kehrt mit Hilfe eines ehemaligen kommunistischen Agitators, der jetzt als Ghoul in der Zwischenwelt haust, auf die Erde zurück, um die Umstände seines Todes zu erfahren… und da gibt es ja auch noch Umschläge mit dramatischen Fotos, die Sri Lanka erschüttern könnten. Sieben Monde bleiben ihm Zeit.

Der Roman ist dabei so fesselnd wie poetisch geschrieben und voller höchst bestechender Szenen. Die polizeilichen Ermittlungen etwa zu Maalis Verschwinden, wobei die Polizisten sich noch nicht zwischen Vertuschen und Aufklären entschieden haben, lesen sich wie Situationskomik. Oder die Ambitionen des Dämons, der den Verteidigungsminister begleitet und diesen beeinflusst.

Summa summarum ein faszinierendes Buch, das zu Recht gepriesen wird und den Horizont erweitert