Was ist denn hier passiert?

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stresserella Avatar

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Maali Almeida aus Colombo, Sri Lanka, seines Zeichens Spieler, Homosexueller und Kriegsfotograf, wacht eines Tages im Jenseits auf, welches eher einer Behörde gleichkommt, als einem Ort der Erlösung. Scheinbar ermordet, so wird es ihm zumindest gesagt, denn er hat keinerlei Erinnerung an sein Ableben, bleiben ihm sieben Monde, um herauszufinden wie, wo, warum und von wem. Aber wie, wenn er doch weder mit den Lebenden sprechen kann, noch irgendwelche Anhaltspunkte hat? War es die Sucht, sein Lebensstil oder seine gewählte Profession? Oder vielleicht auch einfach alles?

Shehan Karunatilaka hat hier nicht nur inhaltlich einen wirklich absolut besonderen Roman abgeliefert, auch der Schreibstil war so überraschend wie großartig. Ich bin vor ein paar Tagen fertig geworden und kann bis jetzt nicht sagen was genau ich da gelesen habe, denn es passiert so viel in den beschriebenen sieben Monden! Es gibt so viele Informationen zu Sri Lanka, seinen Mythen, der damaligen politischen Lage und das alles verpackt in einem übernatürlichen Krimi. Die Fülle an Informationen und Fakten kann in ihrer Gesamtheit sicher überfordernd sein, je nach Lesegewohnheiten und Vorlieben des Lesers. Ich könnte sicher kaum die Hälfte dessen wiedergeben, was ich auf den 544 Seiten erfahren habe. Nichtsdestotrotz war das alles so spannend und sprachgewaltig verpackt und formuliert, dass ich, selbst wenn ich gewollt hätte, es nicht hätte abbrechen können. Es hat sich absolut gelohnt, mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Ich habe außerdem noch nie einen Roman in der zweiten Person Singular gelesen und allein das hat diesen Roman für mich schon zum Geniestreich gemacht! Ich kann nur jedem empfehlen, unbedingt mal reinzulesen.