Ein selbstbestimmter Tod ist für jedermann möglich...Oder nicht?

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kaddelkatja Avatar

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DIE SIEBEN SCHALEN DES ZORNS ist ein aufwühlender und nachwirkender Roman vom Autor und Rechtsanwalt Markus Thiele, der mich sehr berührt hat.

Die Tante von Dr. Max Keller hat ihm vor Urzeiten das Versprechen abgenommen, ihr einen würdigen Tod zu ermöglichen, wenn es erforderlich sein sollte. Er gibt dieser Frau diese Zusicherung, da diese mehr wie eine Mutter für ihn war. Nach der Tötung seiner demenzkranken Tante wird Anklage gegen ihn erhoben, und zwar wegen strafbarer Tötung auf Verlangen. Max fordert bei seinem besten Freund Jonas eine Schuld ein, aber kann dieser diese auch einlösen - als Staatsanwalt steckt er hier doch sehr in der Zwickmühle...

Diese Geschichte besticht durch den ruhigen Schreibstil und fundiertes Wissen im rechtlichen Bereich. Ich habe mich eins ums andere Mal gefragt, wie ich reagiert hätte... als Tante, als Neffe, als bester Freund. Einfühlsam und beeindruckend werden die Sichtweisen dem Leser nahe gebracht. Gegenwart und Vergangenheit werden beleuchtet und am Ende ist ein wunderbarer Roman entstanden, der nachhallt.

Ich habe bislang noch nichts vom Autor gelesen, was sich aber definitiv ändern wird. Der Schreibstil hat mir sehr gut gelegen. Wegen der besonderen Thematik konnte ich die 400 Seiten allerdings nicht in einem Rutsch lesen, sondern brauchte meine Pausen zum Nachdenken.

Der Print ist am 14.04.2022 beim Benevento Verlag erschienen.

Fazit:
Sterbehilfe ist ein Thema, das polarisiert, aber hier kann ich nichts anderes als eine klare Leseempfehlung vergeben - 5/5 Sterne *****