Moralisch

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butzel81 Avatar

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Was ein intensives und beeindruckendes Buch. Mit dem Thema Sterbehilfe musste ich mich zum Glück bis jetzt noch nicht beschäftigen. Umso interessanter fand ich das Buch und die moralische Grauzone. Der Autor hat es spielerisch geschafft, mich in die Lage des Protagonisten Max reinversetzten und sein Handeln nachvollziehen.
Max ist mit Leib und Seele Arzt. Seine Tante kommt mir einem sehr großen und ungewöhnlichen Wunsch auf ihn zu. Maria ist an Alzheimer erkrankt und möchte ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende bereiten. Beide schreiben den Wunsch und die Umsetzung ganz genau auf. Als der Tag für Maria gekommen war, läuft alles wie besprochen und Max erfüllt ihr ihren letzten Willen. Mit dem Gedanken, eine Straftat begangen zu haben, zieht er den Plan dennoch durch und eine Welle von Ermittlungen, Gesetzten und Vorurteilen nehmen ihren Lauf.
Ich habe großen Respekt vor dieser Erzählung und finde Max sehr mutig.
Der Schreibstil war anfangs etwas verwirrend für mich. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ging mir manchmal zu schnell. Dennoch kommt man nach einer gewissen Zeit gut in die Dynamik des Schreibens rein und es liest sich wie von selbst zu Ende.