Tiefgründig, packend und moralisch wertvoll

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anne112 Avatar

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Der Roman um den Arzt Dr. Max Keller, welcher seiner schwer an Demenz erkrankten Ziehmutter Maria mit Medikamenten in den Tod hilft, behandelt eine unglaublich interessante und moralisch durchaus umstrittene Thematik: Wieso ist Sterbehilfe für den Einen noch legal und anderen Patienten, die beispielsweise nicht mehr alleine essen und trinken können, nicht zugänglich ohne helfende Personen damit strafrechtlich zu belasten?
Der Autor hat hier einen komplexen Roman erschaffen, ohne dabei zu sachlich zu erzählen. Vielmehr empfand ich das Leben des Arztes und seiner engsten Wegbegleiter bis hin zur Gegenwart und die Motivation, Maria in den Tod zu verhelfen, unglaublich gut beschrieben und die verschiedenen Erzählstränge verwoben sich nach und nach zu einem stimmigen Ganzen. Dabei gefiel mir besonders, dass auch andere Thematiken als die Sterbehilfe mit in den Roman einflossen.
Ich habe mich also von den "Sieben Schalen des Zorns" nicht nur gut unterhalten gefühlt. Vielmehr hatte nach der Lektüre des Buches auch das Gefühl, etwas "Sinnvolles" gelesen zu haben. Denn ich konnte zum Thema Sterbehilfe einiges dazu lernen und habe viele Anreize erhalten, überhaupt einmal darüber nachzudenken.
Fazit: Wer tiefgründige und komplexe Romane mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.