Sterbehilfe im Leben und vor Gericht

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violetta1961 Avatar

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In Markus Thieles Roman geht es um die Frage, inwieweit die aktuelle Rechtsprechung die Situation von Menschen erfasst, die ihr Leben selbstbestimmt beenden möchten, wenn es nicht mehr lebenswert für sie ist. Konkret geht es um einen Fall von aktiver Sterbehilfe bei einer schwer dementkranken älteren Frau. Der fachkundige Autor, selbst Jurist, führt dem Leser verständlich die gesetzlichen und menschlichen Positionen vor Augen. Nie hätte ich gedacht, dass diese juristische Fragestellung so spannend und informativ in einen Roman eingebunden werden kann. Die beiden Hauptcharaktere, die Freunde Max und Jonas, sind so gut beschrieben, dass ich sie vor mir sehe. Als Leser kann man nachvollziehen, warum jemand einen ihm sehr nahe stehenden Menschen vom Leiden befreien möchte, aber auch die Problematik, wie solch ein Verhalten letztendlich vor Gericht, von der Gesellschaft, bewertet wird. Ich habe den Roman genossen, die besondere Freundschaft von Max und Jonas und ihr Leben und Leiden über Jahrzehnte hinweg. Wichtig finde ich auch die Verbindung zum Glauben, zur Religion, die in diesem Roman nicht zuletzt in der Auswahl des Titels, gut gelungen ist.