Wichtiges Thema, stark umgesetzt

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hundeliebhaberin Avatar

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Max ist Arzt und seine Tante schwer an Alzheimer erkrankt. Daher hat sie Max schon sehr früh das Versprechen abgenommen, dass er ihr bei ihrem Tod helfen wird, sobald das Leben für sie nicht mehr lebenswert ist. Da dieses Stadium nun erreicht ist, verabreicht Max ihr das tödliche Medikament. Kurz darauf steht bereits die Mordkommission vor seiner Praxistür, denn - was viele vermutlich nicht wissen - ist das Bereitstellen der Medizin straffrei, das Verabreichen beschert Max jedoch eine Anklage wegen Mordes. Dieser Verdacht wird dadurch erhärtet, dass er der Alleinerbe seiner Tante Maria ist. Da kann ihm nur der langjährige Freund Jonas helfen, der ihm nach einem sie stark verbindenen Geheimnis vor etlichen Jahren noch etwas schuldig ist, nun jedoch als Staatsanwaltschaft auf der anderen Seite steht.

Markus Thiele hat sich in "Die sieben Schalen des Zorns" einem sehr schwierigen Thema gewidmet - sowohl juristisch als auch moralisch - und erinnert damit an die Bücher von Ferdinand von Schirach. Durch die Rückblenden bekommen die Leser*innen einen näheren Einblick von Max' Kindheit, Jugend und seiner Beziehung zu Maria, was seine Handlungsweisen erklärt und verstehen lässt, weshalb er zu der Person geworden ist, die er heute ist. Auch von Jonas und dessen Vergangenheit erfahren wir einiges, was auch sein Weltbild und seine Entscheidungen erklärt.
Während mich der Ausgangsplot schon von Anfang an begeistert hatte, fesselten mich auch der Schreibstil und die Art, wie vom Tod, dem Wunsch nach dem Tod, der Umsetzung und der juristischen Lage erzählt wird.