Wie definiert sich Sterbehilfe genau?

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3ermama Avatar

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Ein 400 Seiten umfassender Roman, der das Thema Sterbehilfe aufgreift.

Zum Inhalt:
Dr. Max Keller ist Arzt mit Leib und Seele. Als seine todkranke Tante Maria ihn um Sterbehilfe bittet, gerät er in ein moralisches Dilemma. Soll er ihren letzten Wunsch erfüllen und ihr ein selbstbestimmtes Sterben ermöglichen?

Obwohl er als Arzt dem Leben verpflichtet ist, hilft Keller der alten Frau, das ihre zu beenden. Kurz darauf eröffnet die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen ihn. Der Vorwurf: strafbare Tötung auf Verlangen. Keller droht eine Freiheitsstrafe und der Entzug seiner Arztzulassung – was sein Ende bedeuten würde. Doch hat er Maria wirklich getötet?

Meine Meinung:
Als ich erfuhr, dass es sich bei der Geschichte um einen wahren Justizfall handelt, war meine Neugier geweckt.

Der Buchumschlag ist im Negativ zum Buch gehalten, der Titel selbst ist eine Anspielung auf die Bibel, die auch im Buch sehr prägnant ist ohne zu schwer zu wirken oder religiös zu lenken.

Der Autor behandelt die sehr kontrovers gehandelte Frage, wo das Recht auf einen selbstbestimmten Tod endet.
Sowohl durch das Erlebte (die Geschichte selbst), juristisch als auch durch verschiedene Meinungen wird der Leser mehrfach angeregt sich selbst mit der Frage auseinander zu setzen.
Gibt es diese Grenze? Wo setzt man diese bei sich selbst? Und ist diese auch identisch mit der der Rechtsprechung?

Im Nachwort wird noch einmal auf die juristische Einordnung eingegangen, wenn auch nur sehr kurz.

Deutschland und die Niederlande sind bei diesem Thema ja sehr unterschiedlich in der Rechtsprechung, auch das wird thematisiert.

Für mich ein zum Thema Sterbehilfe gelungener Roman, der nur kurzzeitig etwas in die Länge ging.

4 von 5 Sternen.