Crime meets fantasy

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kaffeeelse Avatar

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Und wieder gibt es ein Highlight! Denn genau das ist „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“. Ein Krimi und auch ein Meisterwerk der Phantastik!



Einerseits ist dieses Buch ein wirklich interessanter Kriminalfall, mit wirklich interessantem Personal ausgestattet. Man wähnt sich in diesen bestimmten englischen Krimis. Dann ist es eine richtig spannende Geschichte, die man kaum weglegen kann, und die trotz ihrer beachtlich hohen Seitenzahl, doch relativ schnell beendet ist. Und dann wieder ist es eine phantastische und auch etwas düstere Geschichte, die etwas an "Täglich grüßt das Murmeltier" erinnert, nur noch deutlich phantastischer aufgebaut ist. Es gab ja Stimmen, die genau dies als ein Manko des Buches angesehen haben. Dies erging mir überhaupt nicht so, eher bin ich überwältigt von der Phantasie und Fabulierkunst von Stuart Turton, noch überwältigter bin ich, wenn ich daran denke, dass dieses Buch das Debüt von Stuart Turton ist. Erinnert das Gefüge in diesem Herrenhaus an so typische englisch/amerikanische Krimis, so entfernt sich die Geschichte durch die Phantastik dann wieder deutlich von diesem Klischee und erinnert darin wieder an die Erzählkunst von David Mitchell. Denn mit was soll man es vergleichen, wenn eine Person an sieben aufeinanderfolgenden Tagen in verschiedenen Menschen, den Wirten aufwacht und einen Tag immer wieder erlebt. Dazu gezwungen ist, um den Tod der Evelyn Hardcastle aufzuklären und dann nach erfolgter richtiger Tätersuche aus diesem Szenario entweichen zu können, um das eigene Leben im richtigen Körper fortführen zu können. Dabei aber mit anderen gegeneinander spielt, denn nur einer von mehreren kann dieses Horrorspiel verlassen. Und dabei noch von irgendeinem recht irr wirkenden und mordenden Lakaien gesucht wird. Das erinnert schon sehr an David Mitchells Phantastik. Mich zumindest. Und das empfinde ich als eine richtig gelungene Kombination und ich freue mich wieder einen Autor kennengelernt zu haben, den ich beobachten werde. Hat Stuart Turton doch 2020 eine neue Geschichte veröffentlicht, „The Devil and the Dark Water“. Ich bin jetzt schon neugierig!