Das perfekte Verbrechen

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aureliaazul Avatar

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In einem ihm fremden Körper wacht Aiden eines Tages auf dem Anwesen Blackheath auf und stellt fest, dass ihm seine Erinnerungen abhanden gekommen sind. Im weiteren Verlauf erfährt er seine Aufgabe, nämlich den Tod von Eveyln Hardcastle aufzudecken und den Mörder zu ermitteln. Ihm bleiben acht Wirte und acht schicksalhafte Tage um hinter all die Lügen, Intrigen und Geheimnisse der anderen Gäste zu kommen und das Rätsel um Evelyns Tod zu entschlüsseln...

Das Buch ist in acht Tage eingeteilt, die jeweils einen von Aidens Wirten darstellen, in denen er hin und her wechselt. Durch die antichronologische Erzählweise der Handlungen aller Personen ist das Geschehen sehr komplex und die einzelnen Informationen müssen geschickt miteinander verknüpft werden um der Geschichte an sich folgen zu können. Manchmal musste ich einige Kapitel zurückblättern um mir einige wichtige Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen. Dennoch hatte ich am Ende das Gefühl einige grundlegende Informationen nicht erfasst und verstanden zu haben, da nicht alle meine Fragen zufriedenstellend beantwortet wurden.

Es ist ungemein aufregend und interessant alle acht Wirte kennenzulernen und zu erfahren wie Aiden mit ihnen interagiert. Durch die mühsame und langsame Informationsbeschaffung bleibt die Spannung meistens auf der Strecke und konnte mich lediglich in einigen brenzligen Situationen überzeugen. Dafür wird viel Wert auf die Darstellung der Charaktere und ihre persönliche Geschichte gelegt, denn diese hängen alle unwiderruflich miteinander zusammen und bilden die Basis für das Lösen des mysteriösen Todes Evelyns.

Die meiste Zeit ist unklar wie Aiden in dieser Situation gelandet ist und welche Absichten sich hinter dieser Zeitschleife verbergen. Dadurch kommen viele Fragen auf, die teilweise nach und nach beantwortet werden und ein klareres Bild des Ganzen ergeben.

Die Idee einen Kriminalfall in einem so ungewöhlichen Rahmen, mit übernatürlichen Elementen, einzubetten finde ich genial udn äußerst außergewöhnlich. Die adlige und wohlhabende Herkunft der Gäste, die gereizte Stimmung, die ganzen Lügen und Erpressungen, all das schafft eine unterschwellig spannungsgeladene Grundstimmung, die über allem steht und mal mehr, mal weniger zum Vorschein tritt.

Die Auflösung des Falles konnte mich schockieren, verblüffen und vollkommen überzeugen. Wenn das mal kein perfektes Verbrechen ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Sowas in der Art habe ich noch nie gelesen und empfinde es als brillant! Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie viele Mühen es dem Autor gekostet haben muss, um ein so komplexes Geschehen - mit allen Charaktersprüngen und erhaltenen Informationsschnipseln- so überzeugend und genial darzustellen.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Krimi, der mit übernatürlichen Elementen spielt und den Leser, sowie Aiden, immer wieder in die Irre zu führen weiß. Teilweise mangelte es mir an Spannung, der interessante Verlauf konnte es allerdings wett machen.