Ein Krimi der besonderen Art

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Die angesehene Familie Hardcastle lädt zu einem Maskenball. Unter den Gästen befindet sich auch Aiden Bishop, der am Morgen das Balls einen merkwürdigen Hinweis erhält: Jemand soll ermordet werden! Er begibt sich auf Spurensuche, um den Mörder zu entlarven, muss jedoch bald feststellen, dass sich der Mord immer und immer wiederholt und er selbst jeden Tag im Körper eines anderen Gastes aufwacht! Verzweifelt sucht Aiden einen Weg hinaus aus der Zeitschleife...

Dieser spannende und außergewöhnliche Kriminalroman aus der Feder von Stuart Turton, ist in der englischen Originalfassung bereits im vergangenen Jahr erschienen. Nun können sich auch die deutschen Leser in den Fall " Der sieben Morde der Evelyn Hardcastle" eintauchen.

Man merkt nicht, dass es sich hier um den Debütroman des Autors handelt, da seine Geschichte ausgeklügelt und gut durchdacht ist. Zudem muss ich sagen, dass er die Elemente Mord und Zeitreisen so gekonnt miteinander verbindet, dass sich der Leser sehr schnell in die Geschichte hineinversetzen kann, ja förmlich hineingezogen wird und gespannt mitverfolgt, wer der Morder von Evelyn Hardcastle ist.

Was hier besonders gut gelungen ist, sind die Charakterisierungen der einzelnen Akteure, was hier noch durch die wechselnden "Wirte" des Protagonisten Aiden unterstrichen wird. Durch die verschiendenen Blickwinkel eröffnen sich dem Leser immer neue Erkenntnisse, was das Miträtseln zu einer wahren Freude macht.
Auch die verschiedenen Charaktereigenschaften der Gäste des Maskenballs werden durch die besondere Perspektive hervorgehoben.

Die Handlung selbst zeichnet sich durch viele spannende Wendungen aus, die bis zum Ende gekonnt den wahren Mörder verschleiert. Allerdings ist auch in diesem Buch zu merken, dass das Thema Zeitreisen mit vielen Paradoxa behaftet ist. Mich hat es nicht weiter gestört, könnte aber bestimmt für den einen oder anderen aufmerksamen Leser zu Problemen führen.

Für mich hat sich aber ein Manko in diesem Buch besonders bemerkbar gemacht: die Wechsel der Zeitsprünge.
Diese sind für den Handlungsverlauf zwar notwendig, allerdings hat mich der Aufbau bzw. die Anordnung dieser Sprünge nicht gänzlich überzeugen können. Durch die fast in jedem Kapitel wechselnden Sichtweisen, habe ich anfangs etwas den Faden verloren, denn es gibt hier eben nicht nur Zeitsprünge, sondern auch Wechsel des "Wirts" in dem sich Aiden gerade befindet. Dies hat, wie gesagt, besonders zu Beginn zu einiger Verwirrung geführt, bis ich mich in die Handlung hineingelesen hatte und auch die verschiedenen Gäste und deren Rolle zuordnen konnte.

Mein Fazit fällt aber dennoch gut aus: ich vergebe vier Sterne.
Punktabzug gibt es wegen den etwas wirren Kapitelaufteilungen und des fröhlichen Herumgewechsels von Perspektiven.
Postitiv sind hier aber die Beschreibungen von Charakteren hervorzuheben, sowie die Idee, welche der Autor hier zu Papier gebacht hat. Auch die bis zum Schluss aufrecht erhaltene Spannung hat ein Lob verdient.

Ich bin begeistert und möchte für diesen Kriminalroman eine Leseempfehlung geben.