Mystischer Old-School-Krimi

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krimielse Avatar

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Der Ich-Erzähler Sebastian Bell erwacht in einem alten Englischen Herrenhaus ohne jegliche Erinnerung. Mit Ausnahme eines Namens, der ihm im Gedächtnis blieb: Anna.
Er weiß nicht, wie er in das Haus im Wald kam und wer er überhaupt ist.
Er glaubt einen Mord zu beobachten und ein sehr langer Tag beginnt...

Ein klassisches Setting für einen englischen Kriminalroman, das alte Herrenhaus, in dem sich mehrere Personen befinden. Es ist nicht ganz klar, zu welcher Zeit die Handlung spielt, denn es gibt Autos und Telefon, aber keine weiteren signposts zur Einordnung.
Nichts und niemand ist so wie es auf den ersten Blick erscheint, zunächst ist vieles ohne erkennbare Zusammenhänge und je nach Blickwinkel und Perspektive im stetigen Fluss. Ein Butler, eine junge Erbin, ein Dealer, ein Anwalt, ein Erpresser, der Dorfpolizist, ein Lebemann geben sich als Charaktere ein Stelldichein, ebenso klassisch wie die gesellschaftlichen Zusammenkünfte, bei der die Personen agieren: Jagd, Dinner, Drink im Rauchsalon, englisches Frühstück und Bankett. Sebastian ist in einer Zeitschleife gefangen und soll einen Mord aufklären sowie einen zweiten verhindern, immer im Anzug eines anderen Charakters, um dem Haus entkommen zu können und für diachronen selbst eine Auflösung zu finden. Er hat keine Ahnung, wer Freund und wer Feind ist, welche Ereignisse relevant sind und welche er beeinflussen darf, um seine Aufgabe zu lösen.

Der Autor Stuart Turton spult die Geschichte im Roman „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ mit überaus großer Erzählfreude ab, verwirrend und mystisch mit vielen originellen Ideen greift er tief in die Trickkiste, auch wenn die Grundidee Erinnerungen an „Groundhog Day“ weckt.
Aber das macht nichts, denn der Zusammenhang bleibt undurchschaubar, originell und voller Überraschungen, bis zum Schluß.
Sprachlich bietet das Buch eine gute Mischung aus Old-School-Kriminalroman mit modernen Elementen, was hervorragend zum Setting passt. Das Buch ist leist lesbar, allerdings erfordert es durchaus Konzentration, den Verwicklungen zu folgen, was mir als anspruchsvollen Leser sehr gefallen hat. Ich empfehle es ganz ausdrücklich zu lesen.