Überraschend, Grausam, Grossartig

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die parallelele Avatar

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Stuart Turton packt den Leser von der ersten Seite mit seinem Schreibstil. Kurz und prägnant beschreibt er das Geschehen bildhaft und zeiht den Leser von der ersten Sekunde in den Bann.
Auch wenn ich mit grossen Erwartungen an das Buch gegeangen bin, hat es mich in keinster Weise enttäuscht. Da wir mit dem Protagonisten denselben Tag einige Male wiederholen, gibt es durchaus Überschneidungen und sich wiederholende Szenen, teils bis zu dreimal, so ziehen sich die Seiten stellenweise doch ein wenig dahin, doch abgesehen von diesem klitzekleinen Meckerpunkt gibt es bei Weitem nichts zu beklagen. Die Charaktere sind einzigartig, beeindruckend, glaubhaft und bringen die Geschichte in Höchstform. Ich könnte alleine Seitenweise lesen, wie sich diese unterhalten, doch der Autor hält uns keineswegs mit solch banalen Szenen hin, sondern bringt vor allem in der zweiten Hälfte Seite für Seite neue Überraschungen ins Spiel, schockt den Leser mehr und mehr und baut in diesem sehr komplexen Buch ein vor Spannung nur so triefendes Geschehen auf. Dem Vorwurf das Buch sei zu verwirrend und es spielten zu viele Personen darin, kann ich nur mit Kopfschütteln begegnen. Es sind viele Personen von Wichtigkeit, doch der Autor führt den aufmerksamen Leser so daran, dass die Verwirrtheit ausbleibt und man sich in dem Fest-, Menschen-, und Zeitgewirr ausserordentlich gut zurechtfindet und trotzdem genug Raum bleibt um selber zu spekulieren. Ein einfach grossartiges Buch mit Wendungen, Überraschungen und grossen Gefühlen, welche dauerhaft anhalten und den Leser im wahrsen Sinne des Wortes selber zu Gefangenen auf Blackheath machen.