Ein geheimnisvolles Medaillon mit dunkler Vergangenheit

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lau21ra Avatar

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Das Cover von "Die Siegel des Todes" zeigt eine Burg, betrachtet durch eine Brücke, welche hinter einem See in die Höhe ragt. Dieses Motiv wirkt direkt düster und mysteriös, so dass bereits im Buchumschlag eine gewisse Spannung zu finden ist.

Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen: zum einen verfolgen wir das Leben von Elias - einen Jungen, der nicht weiß, woher er kommt und wer genau er ist - zum anderen das von Ranghild, ein Mädchen, dessen Familie in ihrer Kindheit einem brutalen Anschlag zum Opfer gefallen ist. Besonders am Erzählstrang von Elias ist, dass dieser ein geheimnisvolles Medaillon mit einer lateinischen Inschrift besitzt, hinter dem finstere Gesellen her sind.
Wir begleiten die Protagonisten über mehrere Jahre und lernen dabei einiges über verschiedene Schauorte - das mediterrane Salerno, den düsteren Schwarzwald sowie die Stadt Regensburg. Es gibt viele historische Details und auch Intrigen, welche einen immerfort in ihren Bann ziehen.

Elias und Ranghild sind gut gezeichnet und dem Leser direkt sympathisch. Man versucht mit ihnen gemeinsam, die Geheimnisse ihrer Vergangenheit zu lüften und gegen Ende des Buches gelingt dies auch. Die Handlung an sich ist weitestgehend sehr interessant und mitreißend, in meinen Augen jedoch manchmal etwas langatmig. Es ist auf jeden Fall ein Buch, welches man aufmerksam lesen muss, wenn man der Handlung korrekt folgen möchte.

Peter Orontes vermag es vortrefflich, die Sprache des 14. Jahrhunderts wiederzugeben. Es macht einfach Spaß, durch die Sprachgestaltung noch viel tiefer in das Buch abzutauchen, auch wenn dieser Schreibstil zunächst gewöhnungsbedürftig ist.


Alles in allem hat mir "Die Siegel des Todes" wirklich gut gefallen. Lediglich das Ende ist für mich nicht ganz rund, aber das ist schließlich auch Geschmackssache. Dennoch kann ich das Buch nur wärmstens weiterempfehlen, es lohnt sich!