Gelungener historischer Roman

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doralupin Avatar

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1323 lebt der Waisenjunge Elias in den Tiefen des Schwarzwalds bei einem Abdecker, der ihm das Leben schwer macht. Elias hat keine Erinnerung an sein Leben bevor er zu seinem Brotgeber kam, lediglich ein kupfernes Medaillon mit einer seltsamen Inschrift ist ihm geblieben. Er versucht, das Geheimnis des Schmuckstückes zu lüften und begibt er sich auf die riskante Suche nach der Wahrheit...

Wer auf der Suche nach einem richtig schönen, dicken Historienschmöker ist, der sollte hier unbedingt zugreifen. Ich fand dieses Buch in vielerlei Hinsicht spannend, zum einen spielt die Geschichte in Teilen im Schwarzwald was mir wirklich gut gefallen hat, da dieser Ort mal etwas anderes ist und von der üblichen Norm abweicht. Ausserdem komme ich selbst gebürtig aus Baden-Württemberg und lese immer wieder gerne Romane aus meiner Heimat.

Das Buch ist teils detailverliebt und ausschweifend, aber dennoch fand ich die Geschichte immer auch mitreißend und lesenswert. Ich habe viel neues über die damalige Zeit kennen lernen dürfen und von Kräuterkunde, über das Leben im Kloster bishin zu damaliger Medizin darf man als Leser viel kennen lernen. Alles ist gut recherchiert und schön beschrieben.

Elias ist anfangs ein sehr naiver junger Mann, dessen Handlungen ich nicht immer nachvollziehen konnte. Aber er wächst über sich hinaus und wurde mir dann auch von Seite zu Seite sympathischer. Ausserdem lernt man im Buch ziemlich früh die Kräuterfrau Gret und ihre Gehilfin Ranghild kennen. Diese beiden waren mir von Beginn an sehr sympathisch und das Heilwissen hat mich faszinieren können. Ausserdem war die forsche Art von Gret humorvoll und man wusste manchmal als Leser nicht ob man sie besser schütteln sollte, wenn sie sich mit ihrem Mundwerk in Gefahr bringen könnte, oder doch lachen soll. Ranghild ist mir mit ihrer lieben Art ebenfalls schnell ans Herz gewachsen.

Das Buch steckt voll Rätsel, Spannung und auch Abenteuer, es reicht von Intrigen bishin zum allgemeinen Leben zur Zeit von 1323. Ich fand den Spannungsbogen gut gewählt, wurde bestens unterhalten und konnte sogar noch einiges über die damalige Zeit lernen. Da die Geschichte manchmal etwas ausschweifend wurde, und man manches hätte kürzen können, ziehe ich einen halben Stern ab.

Fazit: Schöner historischer Schmöker, den ich empfehlen kann.