Die Sommer mit Lulu

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tardy Avatar

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Als Lulu und Gerald sich wiederbegegnen, liegt ihre Ehe sechzig Jahre zurück. Geblieben ist nur Hass. Im Streit stürzt das einstige Liebespaar von den Klippen von Cala Marsopa. Peter Nichols’ Familiensaga schickt den Leser auf eine Reise rückwärts durch die Zeiten, auf ein betörend schönes, unentdecktes Mallorca.

Die Geschichte um Lulu und Gerald ist mal etwas anderes als man sonst gewohnt ist. Man reist quasi rückwärts durch das Buch und die Zeiten. Diese Idee finde ich eigentlich ganz gut und Peter Nichols hat sie meiner Meinung nach auch ganz gut durchgesetzt. Er schreibt sehr detailliert und genau, leider teilweise etwas langatmig, manche Passagen ziehen sich etwas. Die einzelnen Protagonisten werden richtiggehend seziert und man erfährt wirklich jedes kleine Geheimnis, jeden Fehler, jede winzige Kleinigkeit. Das macht die Personen zwar lebendig und teilweise auch liebenswert, aber es kann den Leser schon etwas ermüden. Der Roman wird uns als großes Puzzle serviert, erst nach und nach fügen sich die einzelnen Stücke zusammen und erst am Ende schließt sich dann der Kreis und man bekommt sie Auflösung für den ganzen Hass, der auch der Grund für das tragische Unglück ist. Das Buch hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, vor allem der Schreibstil ist wirklich schön. Ein paar Kürzungen hätte der Roman aber schon vertragen, dann wäre er für mich perfekt. So vergebe ich 4 Sterne für die tolle Idee, den Schreibstil und das wunderschöne Cover.