Frustrierend

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melakafer Avatar

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Das Buch beginnt mit der zufälligen Begegnung von Lulu und Gerald, den scheinbaren Hauptprotagonisten, ihm Jahre 2005 in Cala Marsopa. Die beiden über Achtzigjährigen waren in den Vierzigern kurz verheiratet, es kam zum Bruch, warum, erfährt man erst gegen Ende des Buches, und die beiden waren sich, trotz der räumlichen Nähe, über Jahrzehnte hinweg aus dem Weg gegangen. An diesem verhängnisvollen Tag kommt es zu einer Auseinandersetzung, bei der die alten Leute ins Straucheln geraten und schließlich die Klippen hinunter stürzen und sterben. Die Geschichte bewegt sich fortan in der Zeit zurück bis in die Vierziger Jahre, als ihre Liebe diesen Bruch erlitt.
Ich fand die Idee einer rückwärts erzählten Geschichte anfangs spannend und ungewöhnlich, musste aber bald feststellen, dass ich damit nicht zurechtkam. Wenn ein Kapitel endete, hätte ich gerne gewusst, wie der ein oder andere Handlungsstrang weiter gegangen wäre, doch das nächste Kapitel spielte 10 Jahre früher, es ging um etwas ganz anderes. Die eine oder andere Person tauchte nie wieder auf – das fand ich traurig.
In der Geschichte spielen vor allem die Kinder aus zweiter Ehe von Lulu und Gerald, Aegina und Luc eine tragende Rolle. Sie sind seit Kindertagen eng verbunden, aber ähnlich wie bei den Elternteilen, liegt auch bei ihnen Unausgesprochenes in der Luft.
Ich fand die Geschichte schön geschrieben, fand sie aber irgendwie frustrierend. Die ganzen Probleme wären nie so eskaliert, hätte man sich nur einmal ausgesprochen. Das nicht miteinander reden können scheint ein Familienproblem zu sein.
Der Titel und das Cover sind wunderschön, passen aber nicht zum Inhalt des Buches.
Ich kann für das Gesamtwerk daher nur 3 Punkte vergeben.